Bares für Rares: Wer ist eigentlich Ludwig Hofmaier?

Seit dem Start von „Bares für Rares“ im Jahr 2013 stand Ludwig Hofmaier hinter dem Händlertresen. Inzwischen genießt er seinen Ruhestand.

Er war jahrelang einer der Fanlieblinge: Ludwig „Lucki“ Hofmaier gehört zu den Urgesteinen der ZDF-Trödelshow. 2020 folgte der plötzliche Ausstieg. 

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Deutschland. Die Aufregung war groß bei den Fernsehzuschauern und im Internet, kurz nachdem still und heimlich die Information heraussickerte, dass Ludwig Hofmaier die deutschlandweit bekannte Trödelshow „Bares für Rares“ Anfang 2020 verlassen hatte. Schließlich handelte es sich bei „Lucki“, wie er von seinen Kollegen liebevoll genannt wurde, um einen Händler der ersten Stunde. Schnell verbreiteten sich im Netz und auf den Sozialen Medien die Gerüchte, wonach der Gesundheitszustand des heute 80-Jährigen der Grund für das Ende der Zusammenarbeit mit dem ZDF war.

Doch die Sorge um den fröhlichen Senior mit Hosenträgern war unbegründet. Der allseits beliebte Händler wollte den anstrengenden Job im TV einfach nur gegen die Entspannung seines wohlverdienten Ruhestandes eintauschen. Auch das Pendeln zwischen seinem Wohnort Offenburg und der Aufzeichnung der Sendung in Köln soll für den gebürtigen Niederbayern zur immer größeren Belastung geworden sein.

Vom talentierten Turner zum Antiquitätenhändler

Dabei gehörte das hin und her für den Weltenbummler unter den TV-Händlern viele Jahre zum Teil seines Geschäfts. Mit seinem Wohnmobil zog er durch ganz Europa, machte Abstecher in die USA oder nach China, um immer wieder nach faszinierenden Schätzen für seine Kundschaft zu suchen. Der Verkauf von Antiquitäten gilt derweil nur als eine von vielen Karrieren, die der gerade einmal 1,55 Meter große Fernsehliebling in den vergangenen Jahrzehnten eingeschlagen hat. Geboren 1944 in Saal an der Donau bei Regensburg, erreichte er in seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr den Rang eines Unteroffiziers. Bereits vorher machte er sich als Kunstturner bei zahlreichen Wettkämpfen einen Namen. Dabei errang er mehrere Oberpfälzische Meisterschaften, wurde 1961 Bayrischer Meister und soll zudem – wenn auch nicht dokumentiert – eine Deutsche Meisterschaft im Geräteturnen gewonnen haben.

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„Handstand-Lucki” trifft den Papst

Deutschlandweit bekannt wurde er allerdings als „Handstand-Lucki“, der zuerst 1964 auf seinen Händen aus seiner Heimat Regensburg nach München wanderte, um ein halbes Jahr später einen 1070 Kilometer-Marsch im Handstand nach Rom zu starten. Sein Ziel: eine Audienz beim Papst im Vatikan. Immer in Drei-Kilometer-Schritten ging es voran in die Heilige Stadt, getragen von Sponsoren, die ihn mit rund 200 Handschuhen versorgten, und Schaulustigen, die ihn auf seiner medial begleiteten Pilgerfahrt, unterstützten. Nach drei Monaten dann der gefeierte Zieleinlauf kopfüber auf dem Petersplatz. Ein Treffen mit dem Papst hat es zur Belohnung dann auch noch gegeben. „Das war das Allergrößte für mich“, verriet er zu seinem 75. Geburtstag im Gespräch mit dem Spiegel.

Seine Popularität nutzte er im Anschluss für weitere Auftritte mit seiner bodenständigen Handwerkskunst. Bald darauf leitete er mehrere Lokale in Regensburg, betrieb eine Diskothek in Steinberg am See und baute im Hintergrund seinen Antiquitätenhandel Anfang der 1970er-Jahre auf.

Von Kollegen schmerzlich vermisst

Zurück ins Rampenlicht zog es Hofmaier schließlich wieder dank „Bares für Rares“. Schon 2013 sicherte er sich im Ringen mit zahllosen weiteren Bewerbern seinen Stammplatz am rechten Bildschirmrand hinter dem Tresen. Hier bewies er nicht nur seine Expertise und Geschick bei Ankäufen, er sorgte mit seinen bunt gemusterten Hemden und seinem heiteren Auftreten auch für gute Laune unter den Händlern. Diese wurden von seinem plötzlichen Abschied schließlich auch überrascht. In einem Web-Interview erzählte sein jüngster Kollege Fabian Kahl: „Schade! Aber ich kann es verstehen. Ab einem bestimmten Alter muss das auch nicht mehr sein.“ Kahl verriet auch, dass es wenigstens im internen Kreis einen Abschied mit dem „Bares für Rares“-Urgestein gegeben hat.