Breidenbachs Woche: Lufthansa und Bahn: Not trifft Elend?

Das einstige Vorzeigeunternehmen hat aktuell null Anlass zum Abheben. Foto: Boris Roessler/dpa

Fusionspläne: Es fliegt ein Zug nach irgendwo. Und Seehofer wird Magic Opa.

Anzeige

. Wenn die Zeiten so schwierig sind wie jetzt, kommt kein Mensch auf die Idee zu sagen: Die Zeit vergeht wie im Flug. Wahrscheinlich führt das auch dazu, dass es der Lufthansa gerade nicht so gut geht. Das einstige Vorzeigeunternehmen hat aktuell null Anlass zum Abheben. Dass es so heftig wird – da sind manche aus allen Wolken gefallen. Jetzt kommt eine interessante Idee an den Himmel: Bernd Riexinger, Vorsitzender der Linkspartei, empfiehlt die Verschmelzung von Bahn und Lufthansa. Der Begriff Linksverkehr erscheint da in völlig neuem Licht. Die Sache könnte aber Tücken haben. „Da fusioniert Not mit Elend“, werden manche hetzen. Und unser alter Mannheimer Rudertrainer Fritz Beisswenger pflegte zu sagen: „Aus zwei langsamen Vierern machst du keinen schnellen Achter.“ Zur Sicherheit müsste man schon noch jenen Hersteller eines Energy-Drinks mit hineinfusionieren, Sie wissen schon, der Flügel verleiht und sich seinen Namen von einem erfolgreichen Leipziger Fußballverein entlehnt hat, oder so.

Grund zur Freude hat dagegen unser Bundesinnenminister, abgekürzt B‘innenseehofer, Magic Horst, wie wir ihn nennen. Er wird Opa….Nein, er geht nicht am Krückstock, zumindest nicht physisch! Er wird zum ersten Mal Großvater, seine jüngste Tochter Susanne erwartet ihr erstes Kind, wie das Fachorgan „Bunte“ berichtet. Wir denken nicht, dass Seehofer jemals auf den Enkeltrick zurückgreifen muss. Der Horst hat es ja überhaupt sehr mit Familie. Er hat eine weitere Tochter und einen Sohn gemeinsam mit seiner Frau Karin, und dann ist da noch das uneheliche Kind mit der aushäusigen Dame. „Bunte“ hat gnadenlos recherchiert und teilt der Nation mit, das Kind Anna-Felicia Fröhlich (!), 12 Jahre alt, sei sehr begabt im Eislaufen und dort speziell im Paarlauf. Ganz der Papa. Auf glattem Eis behauptete er sich letztlich immer ganz gut. Gerne zu zweit.

Auch bei seinen politischen Verkündigungen griff der Horst gerne auf familiäre Begriffe zurück. 2018 sagte er, die Migration sei die Mutter aller politischen Probleme. Der SPD-Linke Ralf Stegner konterte, Seehofer sei der Großvater aller Regierungsprobleme. NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) schimpfte, ohne Migration wären die meisten Menschen noch in der afrikanischen Steppe „und Seehofer wäre heute Afrikaner“. Super. Jenseits von Afrika. Wir sehen den Horst vor unserem geistigen Auge als Medizinmann mit einem Speer in der Hand umanand hüpfen, wie man in Bayern sagt, und um Regen flehen. Am schönsten der Spruch von Jürgen Frömmrich, in Hessen Grüner Landtagsabgeordneter: „Der Voll-Horst möchte gerne aus dem Innenministerium abgeholt werden.“

Deutliche Anspielung auf die Ikea-Kinderbetreuung Smaland“, „der kleine Björn will seine Mama nicht mehr sehen“, oder so. Und schon lesen wir die knallharte Überschrift in dieser Zeitung: „Bettgeschichte mit Ikea beendet“. Frankfurter Designer des Unternehmens „e15“ hatten gegen Ikea geklagt, das Ikea-Bett „Malm“ sehe aus wie das „e15“-Bett „Mo“, und „Mo“ sei auch zuerst auf dem Markt gewesen. Nun, „Malm“ klingt nach „zermalmen“, „Mo“ dagegen lustig nach dem Sänger Billy Mo („Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut“). Aber wie oft bei Bettgeschichten einigten sich die Protagonisten, hier Ikea und „e15“, am Ende friedlich.