Breidenbachs Woche: Olaf, der Sozi

Olaf Scholz will der Kanzler für die SPD werden.  Foto: dpa

Finanzminister Scholz will auf seine alten Tage doch lieber Bundeskanzler als Stimmungskanone werden.

Anzeige

. „Shalala, I need you//shalala, I love you.“ Ein echter Fetzer von Olaf. Genauso wie „Weine nicht, kleine Eva“. Wie meinen? Nein, nicht von Olaf Scholz. Nicht direkt. Aber nachdem der schärfste Entertainer des deutschen Polit-Showbusiness, quasi der Robbie Williams der alten Tante SPD nun deren Kanzlerkandidat ist, haben wir uns, um der deutschen Sozialdemokratie Mut zu machen, auf die Suche gemacht nach weiteren berühmten Menschen namens Olaf. Allen voran stießen wir auf Olaf Malolepski, geboren 1946 und Mitglied der in Deutschland weltberühmten Sangestruppe „Flippers“. Die haben zig Millionen Tonträger verkauft mit Hits wie den oben genannten. Ist zwar schon eine Weile her, aber bei der SPD sind die Megahits ja auch schon eine Weile her. * Nachdem sich die „Flippers“ 2011 auflösten – wir hoffen, das ist kein schlechtes Omen für die SPD – tritt Olaf Malolepski nun erfolgreich unter dem Künstlernamen „Olaf, der Flipper“ solo auf. Wir überlegen, ob wir Scholz nun „Olaf, der Sozi“ nennen sollen. Der linke SPD-Flügel würde da aber schäumen. Angesichts der neuen politischen Lage haben wir uns natürlich Gedanken gemacht, ob auch Olaf, der Sozi, eine Eva hat, die er auffordert, nicht zu weinen. Und siehe da: die Sozialdemokratin Eva Högl ist da gemeint, die erst nach hartem SPD-internen Streit Wehrbeauftragte des Bundestags wurde. Hinzu kommt: Högl wurde in Osnabrück geboren, genau wie Scholz! Wieder mal hängt alles mit allem zusammen. Weitere berühmte Olafs sind die Ex-Fußballstars Thon und – die Fans des 1. FC Kaiserslautern werden in Erinnerung weinen – Olaf Marschall. Und dann gibt es natürlich noch den Komiker Olaf Schubert, der sich selbst „Betroffenheitslyriker“ nennt, das „Wunder im Pollunder“, letzteres Bekleidungsteil ein Markenzeichen für Schubert mit Rauten (!) drauf. Schade, dass Merkel nicht gegen Scholz antritt, sonst hätte der sich Tipps vom Vornamensvetter holen können zum Thema „das Mysterium der Raute“. Nationale Bekanntheit erlangte Olaf Schubert mit Auftritten im TV-Format „Quatsch Comedy Club“. Nur ganz böse Zungen behaupten, bei Olaf Scholz liege die Sache genauso, sein Quatsch Comedy Club heiße halt nur Bundestag. * Trotz allem wird es Menschen geben, die Olaf Scholz ermüdend finden. Er könnte sich mit dem Hinweis verteidigen, bei seinem Bruder Jens sei das noch viel ausgeprägter. Der ist, kein Scherz, Facharzt für Anästhesie. * „Verschreckt nicht. Begeistert auch nicht. Kleinster gemeinsamer Nenner der Partei.“ So spiegel.de, nicht über Olaf Scholz, sondern über Kamala Harris, Vizepräsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Juristin, Frau, nicht weiß, nicht zu links, sie solle vor allem dem Präsidentschaftskandidaten „Joe Biden nicht schaden“, lesen wir. Alles sehr kompliziert. Obama wurde als Präsident mal von Kampf-Emanzen in die Pfanne gehauen, weil er Harris‘ physische Attraktivität lobte. Biden ist also gewarnt, es wird wohl kaum zu einer Situation kommen, in der man an den Schlager von Wencke Myhre denken müsste: „Lass mein Knie, Joe,//mit uns klappt das nie, Joe.//Gib mir einen aus, Joe,// und dann geh‘ nach Haus.“ US-weit berühmt wurde Harris übrigens für die Entwicklung eines Präventionsprogramms, das Kriminelle vor Rückfall bewahren soll. Das heißt, eigentlich könnte sie für Trump viel mehr tun.