Corona-Ausbruch nach Partynacht im Berliner Club Berghain

Mehrere hundert Menschen standen bei der ersten Clubnacht im Berliner Berghain vor dem Club an. Einige von ihnen infizierten sich wenig später mit dem Coronavirus. Foto: Christophe Gateau

Trotz 2G-Regel haben sich bei der ersten Berghain-Partynacht seit langem mindestens 19 Personen mit Corona infiziert. Die Zahl könnte noch deutlich ansteigen.

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BERLIN. Rund zwei Wochen nach der seit langem ersten Clubnacht im Berliner Techno-Club Berghain ist ein Corona-Ausbruch bekannt geworden. Nach einem Bericht der "Berliner Morgenpost" haben sich bei der Party mindestens 19 Menschen infiziert. 15 davon leben im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, wie eine Bezirkssprecherin am Dienstagabend sagte. Vier weitere Betroffene lebten in anderen Bezirken Berlins, hieß es. Nach Angaben der Sprecherin wurden bislang rund 2500 Menschen kontaktiert. Dies sei mit Hilfe der Anwesenheitsliste geschehen, die das Gesundheitsamt angefordert habe, nachdem der erste Corona-Fall bekannt geworden sei.

Berghain kommentiert den Ausbruch vorerst nicht

Den Partygängern sei vom Bezirk empfohlen worden, sich testen und bei Symptomen einen PCR-Test machen zu lassen. Wie es zu dem Ausbruch gekommen war, ist laut Behörde noch unklar. Für die Veranstaltung am ersten Oktober-Wochenende habe die 2G-Corona-Regel gegolten. "Die Impfnachweise wurden - soweit für uns ersichtlich - vom Berghain gewissenhaft kontrolliert", sagte die Sprecherin. Vom Berghain lag zunächst keine Stellungnahme vor.

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Anfang September war ein Corona-Ausbruch bei einer Party in Münster bekannt geworden. Auch dort war unter 2G-Bedingungen gefeiert worden. Etliche Personen infizierten sich mit Corona. Die Infizierten wiesen zwar nur milde oder gar keine Symptome auf, dennoch befeuerte der Fall die Diskussionen um Impfungen und Impf-Durchbrüche.

Der berühmte Techno-Club hatte im Vorfeld der ersten Clubnacht nach dem Corona-Lockdown mit einem Video auf seiner Website selbstironisch auf die 2G-Regel aufmerksam gemacht. Mithilfe von Travestiekünstler Ades Zabel alias Edith Schröder wurde darin die Frage geklärt, wie man reingelassen wird in den auch für seine strenge Türpolitik berüchtigten Club ("How to get into Berghain"). Neben Hinweisen zu digitalem Impfpass und zur Registrierung bekommt die ganz in schwarz gekleidete Edith Schröder am Schluss den Tipp: "Und nächstes Mal ziehst du dir was Bunteres an." Ein gängiges Berghain-Klischee ist, dass schwarze Klamotten die Chance auf Einlass erhöhen.

Von dpa