Eine Reisegruppe der Justus-Liebig-Schule sucht nach einer Chance, nach der Einreise-Sperre heimzufliegen. Schulleiter und Eltern helfen mit.
Von Thomas Wolff
Lokalredakteur Darmstadt
Elftklässler der Lio sitzen in Australien fest. Archivfoto: Claus Völker
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Auf beiden Seiten des Erdballs arbeiten Eltern, Lehrer und Regierungsvertreter derzeit daran, eine 29-köpfige Reisegruppe aus Australien heimzuholen nach Darmstadt. Die Schüler und Lehrkräfte der Justus-Liebig-Schule sitzen in Melbourne fest. Dort wollten sie an der Partnerschule des Darmstädter Gymnasiums mitlernen. Nun sitzen sie fest - das Land hat seine Grenzen seit dem Ausbruch des Corona-Virus für ausländische Besucher geschlossen, Rückflüge sind derzeit äußerst schwer zu ergattern. Doch die Schüler meistern die Lage gut, sagt Englischlehrerin Frauke Schmale.
Das berichtet ihr Mann Christian. Er sei in ständigem Kontakt, seit die Gruppe unterwegs ist. Wichtig sei seiner Frau die Botschaft an die Eltern, Freunde und Schulgemeinde: "Die Stimmung unter den Schülern ist gut." Und alle seien gesund. In ihren Gastfamilien seien sie nach wie vor gut aufgehoben. Auch bei ihnen gilt eine Kontaktsperre, aber keine Ausgangssperre.
Die Schulleitung der Lio, die Eltern und die Deutsche Botschaft in Melbourne unterstützten die Gestrandeten so gut wie möglich. Mit Hochdruck arbeite man daran, Rückflüge zu organisieren. Denn die eigentlich gebuchten Flüge - an diesem Samstag wäre die Austauschgruppe gelandet - können die Darmstädter nicht antreten: Die Fluggesellschaft Etihad hat ihr Drehkreuz Abu Dhabi geschlossen. Das Reisebüro konnte keinen Ersatz anbieten. Nun gilt es, eine andere Route zu finden.
Die beiden Lehrerinnen fühlten sich inzwischen gut von der Botschaft unterstützt, sagt Schmale. Sie hätten sich auf eine Rückhol-Liste eingetragen. Doch die Plätze sind begehrt. Da Australien vom Auswärtigen Amt derzeit nicht als Hochrisiko-Gebiet eingestuft wird, startet die deutsche Regierung auch keine Rückhol-Aktion. Andere Länder haben Vorrang. "Wir stehen da hinten an", sagt Schmale.
Am 3. März waren die Austauschschüler der Jahrgangsstufe 11 in Richtung Australien gestartet. Eine Woche später wurde das Einreiseverbot verhängt. "Da wären die dann gar nicht mehr reingekommen."
Schulleiter Thomas Schmidt erklärt auf Anfrage: "Eine Ausreise ist grundsätzlich möglich." Nur müssse durch die Schließung von Abu Dhabi ein neuer Flug gebucht werden - das versuchen freilich viele Ausländer. Er ist dennoch zuversichtlich: "Es wird eine Lösung geben."
Ob es ratsam gewesen sei, noch Anfang März ins Ausland zu reisen? Als die Gruppe losflog, sagt Schmidt, "gab es keine offizielle Reisewarnung für Australien". Eltern nd Lehrer hätten sich deshalb dafür entschieden, am Plan festzuhalten. Dann überrollte die Epidemie die ganze Welt - "die Gruppe wurde überrascht von dieser Wucht." Hinterher, sagt der Schulleiter, "ist man halt immer klüger."
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