Gemeinsame Gottesdienste sollen ab Mai wieder möglich sein

aus Coronavirus-Pandemie

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Limburger Bischof Georg Bätzing will spätestens ab Anfang Mai wieder Gottesdienste mit Gläubigen abhalten. Foto: dpa

Spätestens ab Anfang Mai sollen die Gläubigen wieder eingeschränkt an Gottesdiensten teilnehmen dürfen - darauf einigten sich Malu Dreyer und die Spitzen der...

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MAINZ. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und die Spitzen der rheinland-pfälzischen Bistümer und Landeskirchen wollen Gottesdienste unter strengen Schutzauflagen möglichst von Mai an wieder zulassen. „Die Landesregierung und die Kirchen und Religionsgemeinschaften im Land wollen gemeinsam sehr schnell gute Lösungen für die Gläubigen finden“, sagte die Ministerpräsidentin im Anschluss an eine Telefonkonferenz mit den führenden Geistlichen des Landes.

Geht es nach der Kirche, sollen ab spätestens Anfang Mai wieder Gottesdienste mit Gläubigen stattfinden können. Ebenso sollte es Lockerungen bei Beerdigungen geben. Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Limburger Bischof Georg Bätzing. Die Gläubigen wollten ihr Recht auf freie Religionsausübung wieder wahrnehmen, so Bätzing.

Gottesdienste mit Gläubigen sind seit Mitte März durch die Corona-Auflagen verboten, Verstorbene dürfen nur im engsten Familien- oder Freundeskreis beigesetzt werden.

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Mit Abstandsregeln, einer bestimmten Personenanzahl für Gottesdienste und Mundschutz sollen die Schutzmaßnahmen in den Kirchen gewährleistet werden, die Verteilung von Hostien könne mit der Zange geschehen.

Schutzkonzept auch in Kirchen

Wer ein überzeugendes Schutzkonzept vorlegen könne, solle in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit erhalten, gemäß den jeweils aktuellen Vorgaben des Bundes und der Länder wieder zu Gottesdiensten nach dem 30. April einladen zu dürfen, so die Ministerpräsidentin. Sie werde in den kommenden Tagen dazu auch Gespräche mit der jüdischen Gemeinschaft und mit dem Runden Tisch Islam führen.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte den Kirchen ausdrücklich dafür, dass sie die Corona-Maßnahmen der vergangenen Wochen so entschieden mitgetragen hätten. Sie zeigte sich beeindruckt, wie kreativ die Kirchen in der gegenwärtigen Situation das Osterfest gestaltet hätten.

Bischof Dr. Georg Bätzing lobte die bisherige Klarheit und Besonnenheit des politischen Handelns im Bund und in den Ländern in der Pandemie. „Die Kirche hat sich hier aus Überzeugung angeschlossen. Jetzt ist es notwendig, den Blick nach vorne zu richten und behutsam Konzepte zu entwickeln, wie auch das religiöse Leben in Gottesdiensten und Seelsorge Schritt für Schritt wieder stärker öffentlich gestaltet werden kann“, so Bischof Bätzing.

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„Ich bin dankbar, dass es aufgrund der Initiative der Ministerpräsidentin heute zu einem so konstruktiven und vertrauensvollen Austausch darüber kam, wie wir schrittweise wieder Feiern von Gottesdiensten ermöglichen können. Dabei hat für uns der verantwortungsvolle Umgang mit Risiken und der Schutz von Gesundheit und Leben auch weiterhin oberste Priorität. Deshalb werden wir bis Mitte nächster Woche abgestimmte Schutzkonzepte und Regelungen vorlegen. Unter diesen Voraussetzungen ab dem 3. Mai unsere Kirchen wieder für Gottesdienste zu öffnen, trägt sowohl den notwendigen Schutzanforderungen Rechnung als auch dem Grundrecht auf freie Religionsausübung“, sagte der Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dr. Christian Schad.

Die Ministerpräsidentin und die Spitzen der evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer waren sich einig, dass eine schrittweise Wiederzulassung öffentlicher Gottesdienste nach dem 30. April noch keine Rückkehr zu den Verhältnissen vor der Pandemie bedeuten könne. Es müsse vor Ort sehr genau geschaut werden, ob die Schutzmaßnahmen tatsächlich eingehalten würden. Der Gesundheitsschutz der Gläubigen und der Seelsorger und Seelsorgerinnen müsse immer an erster Stelle stehen.

Von red