Bundeswehr-General Jared Sembritzki findet auf Instagram deutliche Worte für die Situation am Hindukusch und übt auch Kritik an der Einstellung der afghanischen Bevölkerung.
WIESBADEN. „An uns lag es nicht! Irgendwann muss man für sich selbst kämpfen! Danke an alle, die für die Freiheit anderer dort waren!“ Wut und Enttäuschung spricht aus diesen Worten von Bundeswehr-General Jared Sembritzki, der aktuell als Chef des Stabes der US Army in Europa und Afrika in Wiesbaden-Erbenheim stationiert ist. Auf Instagram macht sich der Brigadegeneral, der sich 1990 freiwillig bei der Bundeswehr meldete, Luft. „Unerträglich, dass dieses Land sich nicht selbst gegen die Taliban-Barbaren wehrt!“
Sembritzki zieht Vergleich mit der DDR
Sembritzki war selbst mehrmals in führender Position am Hindukusch unter anderem 2010 als Kommandeur der Schnellen Eingreiftruppe. Für seine Leistungen wurde er als einer von bisher nur 28 Bundeswehrsoldaten mit dem Ehrenkreuz für Tapferkeit ausgezeichnet. Als gebürtiger Berliner hat Sembritzki auch vor Kurzem das Jubiläum des Mauerbaus zum Anlass genommen, auf Instagram Bezüge zu Afghanistan herzustellen. „Vor 60 Jahren brachte der Mauerbau der DDR-Diktatur unendlich viel Unglück über unzählige Menschen. Trotz oder sogar wegen Afghanistan sollten wir uns unserer eigenen Freiheit in Deutschland und Europa sehr bewusst sein. Der Kampf dafür lohnt immer.“
Von Stefan Schröder