Rheingoldhalle, OB-Wahl, aber auch Bergschön und Bob Dylan: So sah das Jahr 2019 in Mainz aus – wenn man sich die Top-Suchbegriffe ansieht.
Von Lisa Marie Christ, Manuela Falk, Mario Geisenhanslüke, Nadine Peter und Frederik Voss
Der Rosenmontagsumzug, die brennende Rheingoldhalle und die OB-Wahl mit Wahlsieger Michael Ebling: Das haben die Mainzer 2019 gegoogelt.
(Foto: Sascha Kopp und Lukas Görlach)
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MAINZ - Wer im Internet sucht, der nutzt dafür (fast immer) Google. Mit 95 Prozent Marktanteil ist der Konzern mit dem bunten Logo absolut dominant im Bereich der Internet-Suchmaschinen. Und deshalb ist das, was die Menschen dort suchen, auch durchaus ein aussagekräftiger Jahresrückblick. Fast schon ein Spiegel der Gesellschaft. Und was da so genau gefragt beziehungsweise gegooglet wird, macht das US-amerikanische Unternehmen seit Jahren auf einer Website namens „Google Trends“ öffentlich: für Deutschland und den Rest der Welt.
Doch wie sieht es regional aus? Wir haben nachgefragt – und von Google die Top-10-Suchbegriffe für die Region Mainz bekommen. Über die Methodik ist allerdings wichtig zu wissen: Die Listen der Top-Aufsteiger sind laut Google die sogenannten „trending searches“, also die am stärksten aufsteigenden Suchbegriffe des Jahres 2019. Dies sind Begriffe, bei denen die betreffenden Suchanfragen 2019 für eine anhaltende Phase einen besonders starken Anstieg im Suchinteresse im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet haben.
Die folgende Grafik zeigt den Suchverlauf über das Jahr 2019 für die Plätze 10 bis 6 in Rheinland-Pfalz:
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Was sind die Google Trends?
Google ermittelt nach eigener Aussage die Trends des Jahres durch die Auswertung von Milliarden Suchanfragen, die Nutzer im Laufe des Jahres getätigt haben. Google erklärt außerdem: „Zusätzlich zu den Jahrestrends mit den Höhepunkten des Jahres 2019 können wir mit unseren Tools weitere Einblicke in globale, regionale, aktuelle und vergangene Suchtrends geben. Dabei können unsere Tools nie dazu verwendet werden, individuelle Nutzer und deren Interessen zu identifizieren; sie basieren auf anonymisierten, aggregierten Daten, die erfassen, wie oft bestimmte Begriffe im Zeitablauf gesucht wurden.“
Ja, ja… Der FSV Mainz 05 und seine Trainer. Wer 2019 in die Google Suchleiste „Mainz Trainer“ eingab, bekam die meiste Zeit direkt „Sandro Schwarz“ als Ergebnis ausgespielt. Von 2017 bis zum 10. November stand der gebürtige Mainzer an der Seitenlinie. Doch nach dem 2:3 gegen Union Berlin war Schluss: Mainz 05 trennte sich von Sandro Schwarz und kurzzeitig übernahm Jan-Moritz Lichte. Doch schon bald konnten die Mainzer Verantwortlichen einen neuen Cheftrainer präsentieren. Wer jetzt Google nach dem aktuellen Mainzer Trainer fragt, bekommt „Achim Beierlorzer“ angezeigt, der für die Mainzer sogar seinen Urlaub absagte.
Platz 8: Bergschön Mainz
Und damit vom Sport mal nicht zum Wetter, sondern zur Gastronomie: Dass im Mainzer Stadtteil Lerchenberg ein neues Restaurant im Sommer eröffnet hat, sprach sich wohl schnell herum. Weil der eine oder andere Mainzer aber wohl noch Details wissen wollte, schaffte es das „Bergschön“ – das es unter dem selben Namen auch in der Altstadt gibt – auf Platz 8.
Platz 7: Moguntia Mainz
Haben viele Mainzer Hobbyhistoriker im Jahr 2019 Google für sich entdeckt oder wie kommt ein Begriff, der sich von Mogontiacum – dem lateinischen Namen für Mainz – ableitet, in die Trends des Jahres? Die Erklärung liegt wohl doch wieder im Gastro-Bereich. Denn im März wurde bekannt, dass die Mainzer Kneipe „Viva Moguntia“ im Sommer schließen musste. Unter dem Titel „Langjährigen Kampf verloren“ erklärte AZ-Autor Nico Steinberg die Hintergründe.
Platz 6: Theodor Heuss Brücke Mainz
Wäre das Jahr noch um einen Monat länger, würde die wichtigste Verkehrsverbindung zwischen Mainz und Wiesbaden wohl noch viel weiter in den Google-Trends des Jahres aufschlagen – so zumindest unsere Vermutung. Denn Anfang Dezember gab die Stadt bekannt: Ab dem 12. Januar wird die Theodor-Heuss-Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden vier Wochen lang gesperrt (Alle Details gibt es hier). Seither erregt die Planung der Stadt die Gemüter. Aktueller Stand: Die Fastnachter wollen eine eigene Helau-Spur und der Verkehrsdezernent rechnet mit großen Problemen. Ende offen.
Die folgende Grafik zeigt den Suchverlauf über das Jahr 2019 für die Plätze 5 bis 1 in Rheinland-Pfalz:
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Platz 5: Andreas Schmitt Mainz
Als Sitzungspräsident von „Mainz bleibt Mainz“ ist man eigentlich stadtbekannt. Und dennoch wurde nach „Andreas Schmitt Mainz“ von Mainzern im Netz so oft gesucht, dass es für den Obermessdiener für den fünften Platz reichte. Dass es für seinen Auftritt bei „Mainz bleibt Mainz“ schon während seines Vortrags stehende Ovationen gab, ist hier nachzulesen.
Natürlich ist der Rosenmontag ist Mainz immer eines der Top-Themen. Aber in diesem Jahr hätten Wind und Wetter dem Ganzen fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Immer wieder mussten sich Veranstalter und vor allem Fastnachter fragen: Findet der Umzug statt? Und sie fragten offenbar auch immer wieder Google. Am Sonntag, den 3 März um 15.46 Uhr, dann endlich das Ergebnis intensiver Beratungen: Der Rosenmontagszug in Mainz findet statt – aber ohne Pferde und Fahnen. Wer sich den Umzug noch einmal angucken möchte: Hier finden Sie die Aufzeichnung unserer Live-Übertragung.