Hilfe für Darmstädter Geschäfte im Netz

aus Coronavirus-Pandemie

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Darmstadts Handel setzt angesichts der Corona-Krise auf das "Digitale Schaufenster".  Foto: Torsten Boor

Darmstädter Einzelhändler setzen in der Corona-Krise auf den Online-Verkauf. Erlaubt ist nur noch die Lieferung von Waren. Verschiedene Portale bieten einen Überblick.

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DARMSTADT. Es sind schwierige Zeiten für den Einzelhandel in Darmstadt. Die Einkaufsstraßen der Innenstadt sind zeitweise wie ausgestorben, ein ähnliches Bild bietet sich in den Stadtteilen. Die meisten Geschäfte müssen wegen der Corona-Krise geschlossen bleiben. Viele bieten daher Abhol- und Lieferservices sowie den Kauf von Gutscheinen an.

Nun hat das Land Hessen die Bedingungen für den Verkauf noch einmal verschärft. In einer Mitteilung der Landesregierung heißt es, die "Abholung von Waren durch den Kunden beim stationären Handel" sei fortan nicht mehr erlaubt. Ausgenommen ist die Abholung von Speisen bei Gaststätten.

Initiativen zur Hilfe

Mit einer ganzen Reihe von Initiativen wird in Darmstadt versucht, den Einzelhändlern unter die Arme zu greifen, um die wirtschaftlichen Folgen abzufedern. Auf mehreren Internet-Plattformen können sich die Bürger über die Angebote der Geschäfte während der Krise informieren. So haben unter anderem Stadt-Magazine Listen online gestellt, auf denen lokale Lieferdienste und Onlineshops zusammengestellt sind. Schon seit vergangenem Jahr bietet das Citymarketing mit dem "Digitalen Schaufenster" Einzelhändlern und Gastronomen die Möglichkeit, ihre Geschäfte online zu präsentieren. Als Service listet das Citymarketing dort auch die Adressen weiterer Plattformen auf.

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"Mit Beginn der Corona-Krise konnten wir auf eine fertige Plattform zurückgreifen", sagt Citymarketing-Managerin Anke Jansen. Mehr als 100 Läden sind beim "Digitalen Schaufenster" mit Bildern und Informationen wie etwa zu Öffnungszeiten und Lieferangeboten gelistet, mehr als 1500 Mal wird die Seite am Tag aufgerufen. "Ein Vielfaches" der Nutzung vor Beginn der Corona-Krise, heißt es vom Citymarketing. Eingebunden seien auch die Gewerbevereine in den Stadtteilen. In Eberstadt hat sich ebenfalls eine Initiative zur Unterstützung der örtlichen Geschäfte gegründet, die mittlerweile eine eigene Webseite hat.

Noch recht neu ist die in Eigenregie gestaltete Online-Plattform von Anna Sebrin und Alexandra Leinhos. Auf esistsoschoenindarmstadt.de können Darmstädter Geschäfte und Betriebe sich mit Text und Bildern präsentieren, ähnlich wie beim "Digitalen Schaufenster". Die beiden Darmstädterinnen sind mit ihrer Vertriebs- und Kommunikationsagentur selbst von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie betroffen. In ihrem Bekanntenkreis habe es ratlose und verzweifelte Stimmen gegeben, sagt Leinhos. Viele kleinere Geschäfte hätten keine Möglichkeit, ihre Waren im Internet anzubieten. Daraufhin haben die beiden Frauen kurzerhand eine eigene Webseite gestaltet.

"Manche haben da ganz genaue Vorstellungen von der Gestaltung", sagt Leinhos, andere bekommen Unterstützung von den beiden fachkundigen Initiatorinnen. Die Aktion hat sich jedenfalls schnell rumgesprochen, etwas mehr als eine Woche nach dem Start zählt die Plattform schon um die 100 Einträge. Immer noch kommen täglich neue dazu, sagt Leinhos. Dabei sollen grade auch kleinere Läden, etwa aus den Stadtvierteln, zur Geltung kommen.

Die Einzelhändler sind jedenfalls froh um die digitale Werbemöglichkeit. "Es läuft gut, das Telefon steht nicht still", sagt Imke Karrock von der Büchergilde am Marktplatz. Ihr Lieferservice würde "sehr gut angenommen", sagt sie. Als ein "ganz großartiges Angebot" bezeichnet sie die Plattformen im Internet, die laut Karrock einen wichtigen Teil zur großen Nachfrage beitragen.

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Eine weitere Initiative zur Vernetzung der verschiedenen Angebote hat Sven Amann gestartet. Der Informatiker will die verschiedenen Hilfsangebote für den Einzelhandel bündeln und noch intensiver bewerben. So sollen Flyer, die bereits über die Sozialen Medien verbreitet wurden, auch gedruckt und in der Stadt verteilt werden. "Das ist klasse", sagt auch Citymanagerin Anke Jansen: "Viel hilft viel".

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