Hochzeitsplanerin: Ehe-Boom nach zwei Jahren Corona

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Bis ins letzte Detail: Am Hochzeitstag soll alles stimmen. Viele Brautpaare vergewissern sich der Dienste einer Hochzeitsplanerin oder eines Hochzeitsplaners, damit bei den Vorbereitungen für den großen Tag auch wirklich nichts schiefgeht. Fotos: Danuta Urbanowicz; Jennifer Wolters/Art-in-Picture

In diesem Sommer geben sich besonders viele Paare das Jawort. Eine Hochzeitsplanerin berichtet vom Ehe-Boom – und sagt, was man tun kann, wenn der Wunschtermin ausgebucht ist.

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WIESBADEN. Am Morgen ein schönes Farbkonzept für eine Herbsthochzeit erstellen und später nach einer Location für eine Feier in 2023 suchen: „So eine Arbeit als Weddingplanerin hat erst einmal viel mit Orga zu tun“, sagt Stefanie Burger von „Wedding Wiesbaden“. Und davon hat sie im Moment mehr als genug. Im Sommer 2022 gibt es einen echten Hochzeitsboom. „Es ist richtig voll dieses Jahr“, sagt sie.

Bis ins letzte Detail: Am Hochzeitstag soll alles stimmen. Viele Brautpaare vergewissern sich der Dienste einer Hochzeitsplanerin oder eines Hochzeitsplaners, damit bei den Vorbereitungen für den großen Tag auch wirklich nichts schiefgeht. Fotos: Danuta Urbanowicz; Jennifer Wolters/Art-in-Picture
Hochzeitsplanerin Stefanie Burger

Nach zwei Jahren Corona ist der Ansturm der Heiratswilligen auf die Wochenenden spätestens ab Juni deutlich zu spüren. „Die Samstage sind schon seit Ende letzten Jahres ausgebucht und dieses Jahr sind auch sehr viele Locations bereits freitags und teilweise auch donnerstags verplant“, sagt sie. Bis Ende Oktober jedenfalls hätte sie aktuell keine freien Wochenenden mehr. „Wir nehmen dieses Jahr nichts mehr an“, sagt sie.

Trend der „Tiny Weddings“ hat sich nicht gehalten

Wer 2022 doch noch spontan heiraten wolle, habe daher zwei Optionen: Entweder auf einen Tag unter der Woche auszuweichen – oder aber eine Winterhochzeit im November oder Dezember zu planen. Zuerst eine standesamtliche Hochzeit und die Party erst im kommenden Jahr ist natürlich eine weitere Möglichkeit.

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Stefanie Burger wühlt sich derweil durch ihre Listen: Was hatte das Paar als Wunsch für die Feier geäußert: Eher rustikal, modern oder doch ein Weingut mit Garten? Wie hoch ist das Budget und wie viele Gäste werden erwartet? Als Weddingplanerin hat sie einen guten Überblick über die Locations und Möglichkeiten in der Rhein-Main-Region und hat viel Erfahrungen mit dem Ablauf von Hochzeiten gesammelt. Das Wichtigste sei, „dass man ein Team an Dienstleistern hat, das gut zusammenarbeitet. Dann läuft es“, ist sie überzeugt.

Während der Pandemie hatte es zwischendurch den Trend der „Tiny Weddings“ (Winzige Hochzeiten) gegeben – notgedrungen in dieser Zeit. Gehalten habe sich dieser Trend aber nicht, weiß Stefanie Burger: „Meist ist es eben weiter die klassische Hochzeit mit 60 bis 100 Gästen. Schon allein deshalb, weil viele Locations einen Mindestumsatz haben, der ab 60 oder 70 Personen beginnt.“

Angebote vom Caterer über den Fotografen bis zum freien Redner – das alles holt die Weddingplanerin im nächsten Schritt ein. Das Hochzeitspaar kann dann entspannt entscheiden, wer am besten zu ihnen passt. Manchmal ist Stefanie Burger auch am Hochzeitstag selbst noch vor Ort, aber nicht immer. Das könne das Paar selbst entscheiden. Wenn alles im Vorfeld gut geplant sei, laufe es am Hochzeitstag oft auch ganz von allein.

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Deko, Blumen, der Brautstrauß, die festlich geschmückten Tische – es gibt viel zu tun vor so einer Hochzeit. Eukalyptus und saisonale Blumen seien dieses Jahr weiter sehr beliebt, überhaupt „Grün-weiß mit Gold“ ist der momentane Farbentrend, so Stefanie Burger. „Das sieht tatsächlich immer schön und frisch aus und transportiert das Draußen nach drinnen.“

Inzwischen dekoriert die Wiesbadenerin auch selbst, weil es dafür in der Region nicht so viele Anbieter gegeben habe. Im Deko-Fundus der Weddingplanerin findet sich daher mittlerweile alles vom Traubogen über Servietten bis zu Teelichtern.

Zudem seien nach wie vor freie Trauungen sehr beliebt, die von den Paaren möglichst persönlich gestaltet werden können. „Und natürlich ist vielen eine coole Party wichtig“, so Burger. „Die Leute und auch die Gäste haben mal wieder so richtig Lust ordentlich zu feiern.“

„Man sollte die Feste feiern, wie sie fallen“

Sollte man angesichts des Hochzeitsbooms dieses Jahr vielleicht also doch lieber noch ein bisschen warten mit dem Heiraten? „Ich sage grundsätzlich, wer weiß, was kommt!“, winkt Stefanie Burger ab. Stattdessen solle man die Feste feiern, wie sie fallen. Auch in der Corona-Zeit haben sich viele Paare schließlich das Ja-Wort gegeben, nur drei Hochzeiten wurden bei Burger von letztem auf dieses Jahr verschoben. Ein Grund, auf 2023 zu setzen, wäre allerdings die längere Vorbereitungszeit: „Wenn man jetzt für nächstes Jahr plant, ist es meist noch superentspannt“, sagt Burger und lacht. Und dann könnte die Party sogar noch am Wochenende steigen.