Ist eine Affenpocken-Pandemie wahrscheinlich oder möglich?

aus Die Affenpocken

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Eine Frau arbeitet im Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Das Institut hat erstmals in Deutschland bei einem Patienten das Affenpockenvirus zweifelsfrei nachgewiesen. Foto: dpa

Das Affenpocken-Virus ist bekannt, es gibt Impfstoffe und Erfahrungswerte. Der jüngste Ausbruch sei nicht der Beginn einer neuen Pandemie, sagt Gesundheitsminister Lauterbach.

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BERLIN. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagt: „Was wir mit den Affenpocken gerade erleben, ist nicht der Beginn einer neuen Pandemie.“ Es handele sich um einen bekannten Erreger, und man wisse, wie man ihn bekämpfen könne. Durch gute Kontaktnachverfolgung und Vorsicht könne die Situation in den Griff bekommen werden.

Dieser Artikel ist Teil einer Sammlung von Fragen und Antworten rund um das Thema Affenpocken. Sämtliche Artikel finden Sie hier!

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfehle eine Isolierung von Infizierten bis zum Abfall der Krusten, aber mindestens von 21 Tagen, sagte RKI-Chef Lothar Wieler. Für enge Kontakte empfehle man eine Quarantäne von 21 Tagen. Die Erkrankung geht mit Hautveränderungen einher, die verschiedene Stadien durchlaufen - letztlich verkrusten die Stellen. Die Empfehlung zu Isolation und Quarantäne wird den dafür zuständigen Ländern für die Umsetzung empfohlen, wie Lauterbach erläuterte.

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Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, betonte, das Affenpocken-Virus sei „weit weniger ansteckend als Corona“ und werde fast nur durch „engen Körperkontakt und Körperflüssigkeiten“ übertragen.

Das RKI geht insgesamt von einer Zunahme von Affenpocken-Erkrankungen in Deutschland aus. Es sei klar, dass weitere Fälle hierzulande zu erwarten seien, so Wieler. Das Virus sei seit 1958 bekannt und 1970 in Afrika erstmals bei einem Menschen nachgewiesen worden.

Von den Affenpocken erholten sich die meisten Menschen in der Regel innerhalb weniger Wochen. Dennoch könne bei einigen Personen auch eine schwere Erkrankung auftreten.

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Von dpa