Lockdown soll bis zu den Osterferien verlängert werden

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Wann gibt es erste Lockerungen im Lockdown? Foto: dpa

Der Corona-Lockdown in Deutschland soll offenbar bis zu den Osterferien verlängert werden. Einige Lockerungen soll es jedoch zeitnah geben.

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BERLIN. Bund- und Ländervertreter streben eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 28. März an - allerdings werden bereits erste Lockerungen in Aussicht gestellt. Dies berichten mehrere Medien am Dienstagvormittag. Am Mittwoch werde beim Corona-Gipfel mit den Ministerpräsidenten darüber beraten.

An der 35er Inzidenz für Lockerungen solle dann nicht mehr strikt festgehalten werden. Durch weitere Tests sollen auch bei höheren Sieben-Tage-Inzidenzen nach und nach Öffnungsschritte erfolgen. Die Kontaktbeschränkungen sollen zudem bereits ab dem 8. März gelockert werden. Verwandtenbesuche über Ostern seien in bestimmtem Maße möglich, laut ersten Informationen soll sich ein Hausstand mit einem weiteren mit maximal vier Personen treffen können, Kinder unter 14 Jahren seien davon ausgenommen.

Die Öffnungsschritte sollen teils regional abgestuft und abhängig von den jeweiligen Sieben-Tage-Inzidenzen erfolgen. Das geht aus einem vorläufigen Beschlussentwurf für die Bund-Länder-Runde an diesem Mittwoch hervor, der den Stand von Montagabend 19.10 Uhr wiedergibt, der aber dem Vernehmen nach noch nicht mit allen Ländern abgestimmt ist. Wesentlicher Punkt bei den Öffnungen soll demnach eine umfangreiche Teststrategie sein.

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Mehr Kontakte könnten demnach in Regionen erlaubt werden, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz unter einen bestimmten Wert sinkt - welcher Wert, ob 35 oder 50, lässt das Papier offen. Andererseits könnten Kontakte wieder enger beschränkt werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz regional wieder deutlich ansteigen sollte.

Dem Beschlussentwurf zufolge könnte es - unterstützt von massenhaften Schnelltests - dann stufenweise weitere Öffnungen geben: als nächstes - nach Schulen und Friseuren - überall und wo noch nicht geschehen etwa Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartenmärkte. Einen dritten Öffnungsschritt könnte es geben, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einem Land oder regional stabil unter 35 liegt: Dann könnten der Einzelhandel, Museen, Galerien, zoologische und botanische Gärten geöffnet werden und kontaktfreier Sport in kleinen Gruppen im Außenbereich erlaubt werden.

Eine Zwischenstufe könnte dem Papier zufolge auch bei noch etwas höheren Inzidenzen möglich sein, etwa mit "Click and meet"-Angeboten im Handel. Unter anderem bei diesem Punkt gebe es aber noch erheblichen Verhandlungsbedarf, hieß es.

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Vor allem der Sport kann sich erstmals wieder Hoffnungen auf Lockerungen der Corona-Beschränkungen machen. Genannt wird der "kontaktfreie Sport in kleinen Gruppen (max. 10 Personen) im Außenbereich, auch auf Außensportanlagen" zunächst in einem dritten Öffnungsschritt, den die Länder abhängig vom Infektionsgeschehen veranlassen könnten. Im folgenden Öffnungsschritt könnte dann "kontaktfreier Sport im Innenbereich, Kontaktsport im Außenbereich" möglich sein. In den ersten beiden Öffnungsschritten ist der Sport im Entwurf noch nicht berücksichtigt.

Eingeschränkt werden könnten die Öffnungsschritte durch steigende Inzidenzzahlen, die in dem Beschluss teilweise noch nicht genau festgelegt sind. Den dritten Öffnungsschritt könnte es dem Entwurf zufolge geben, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einem Bundesland oder regional stabil unter 35 liegt.

Nachdem der Sport in vergangenen Bund-Länder-Schalten teilweise überhaupt keine Rolle in der Diskussion um Lockerungen gespielt hatte, hatte die Sportministerkonferenz Ende Februar einen Sechs-Stufen-Plan verabschiedet.