Schüsse auf Polizei in Saarbrücken - Mutmaßlicher Schütze tot

Bei dem Einsatz in Saarbrücken wurden zwei Beamte verletzt, der mutmaßliche Schütze später tot in seiner Wohnung gefunden. Foto: dpa

Bei einem Polizeieinsatz gegen einen Waffenbesitzer in Saarbrücken ist auf die Beamten geschossen worden. Der mutmaßliche Schütze wurde später tot in seiner Wohnung gefunden.

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SAARBRÜCKEN. Ein Polizist ist am Freitag bei einem Einsatz in Saarbrücken-Klarenthal angeschossen und verletzt worden. Er werde im Krankenhaus behandelt, sei aber nicht in Lebensgefahr, teilte ein Sprecher der Polizei in Saarbrücken mit. Eine weitere Beamtin wurde durch umherfliegende Glassplitter verletzt. Der mutmaßliche Schütze habe sich nach der Schussabgabe in seiner Wohnung verbarrikadiert und anschließend gezielt auf die Absperrung und Fahrzeuge der Polizei geschossen, die am Vormittag zum Großeinsatz eintrafen. Am Nachmittag wurde der mutmaßliche Schütze dann von den Beamten tot in seiner Wohnung gefunden.

Die Polizei hatte Anwohner dazu aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben. Eine Person schieße aus dem Fenster im Bereich Wilhelmstraße, hatte die Polizei über Twitter mitgeteilt. "Halten Sie sich von der Örtlichkeit fern! Bitte bleiben Sie in Ihren Häusern und von den Fenstern weg!" Der Bereich war weiträumig abgesperrt worden. Auch mehrere Stunden nach dem Beginn des Einsatzes gab es noch keine Entwarnung.

Behörde wollte Waffen einziehen

Nach Angaben der Polizei waren die Beamten am Morgen vor Ort, um die Waffenbehörde der Stadt Saarbrücken im Rahmen der Amts- und Vollzugshilfe zu unterstützen. Als die Polizisten und die Mitarbeiter der Stadt bei dem 67-Jährigen eintrafen, um dessen Wohnung zu durchsuchen, habe der Mann auf den Polizisten geschossen, hieß es.

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Die Waffenbehörde war am Morgen mit einem Durchsuchungsbeschlusses des Verwaltungsgerichts Saarland angerückt. Nach Angaben des Gerichtssprechers sollten bei dem Mann am Freitag Waffen und Munition sichergestellt werden, nachdem ihm zuvor die Waffenbesitzkarte "sofort vollziehbar" entzogen worden war. Die Mitarbeiter der Waffenbehörde seien bei ihm erschienen, weil er zu erkennen gegeben habe, dass er nicht bereit sei, die Waffen freiwillig zurückzugeben.

Nachdem die Polizei noch am Mittag von einer "statischen Lage" gesprochen hatte, wurde der 67-Jährige am frühen Nachmittag leblos in seiner Wohnung aufgefunden.

Von dpa