Sommer der Jugendarbeit in Hochheim war ein Erfolg

aus Coronavirus-Pandemie

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Trotz Corona gab es bei der Sommerstadt ein vielfältiges Angebot - von Bananenbrot backen über Straßentanz bis zu Ausflügen.

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. HOCHHEIM/Main. "Wir alle haben heute Abend gelernt, was Herzblut und Leidenschaft im Job auslösen können", sagte Marcus Hesse im Sozialausschuss. Er und die Abgeordneten der Fraktionen dankten den Jugendarbeiterinnen Petra Pfeffermann, Inge Seemann und Claudia Bonifer für ihren reich mit Videos und Fotos bebilderten "wunderbaren" Vortrag.

Action-Painting, Bananenbrot backen, Eisgirlandenbasteln, Fußballgolf, Straßentanz oder Interviews im Sommerstadt-TV veranschaulichten das breite Spektrum der Ersatz-Ferienspiele mit kurzfristig organisierten Workshop-Angeboten. Pfeffermann erläuterte die Aktivitäten vom tagelangen Lauftraining der Kinder über ein extra eingelesenes Cornelia-Funke-Hörbuch bis zum BMX-Bahn-Bau.

Das Sommerstadtstudio im Jugendhaus besuchten neben vielen Gästen für Interviews per Livestream auch der Erste Stadtrat Hans Mohr und Bürgermeister Dirk Westedt. Er bestätigte im Ausschuss, dass die Gebühren für die ursprünglich geplanten Ferienspiele zurück an die Eltern überwiesen wurden. Die 140 festen Teilnehmer zahlten stattdessen wie Eintagsaktive pro Workshop fünf Euro. Das TV-Programm wurde mit einer Variante des Hits "Jetzt ist Sommer" begleitet. "Die Wise Guys erlaubten, dass wir ihren Titel benutzen und verändern dürfen", sagte Pfeffermann.

Da alle Jugendunterkünfte wegen Corona geschlossen waren, fuhr sie mit den Gruppen nacheinander ins Franken-Jura. Dort schliefen sie in gut durchlüfteten Zelten aus Holz, kochten im Freien und aßen draußen. Die Jüngeren "lernten viel über die Umwelt und den Klimawandel", als sie die Höhlen mit Felsen und Seen erkundeten, erzählte Seemann. Für die Älteren, die sich durchweg selbst als Betreuer engagieren, standen Klettern und Wandern im Vordergrund.

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"Alle, mit denen wir unterwegs waren, nahmen das Thema Corona sehr ernst", betonte Seemann. "In Hochheim gibt es verdammt viele verantwortungsvolle Jugendliche", für die das "größte Highlight" monatelang war, "mit den Eltern Abendbrot zu essen". Umso wichtiger sei das Abenteuerangebot gewesen. "Dieses Jahr hätte ich die Freizeiten fünfmal machen können", sagte Seemann. Mangels Alternativen und dank Beschränkung der Gruppengrößen habe es erstmals eine Warteliste gegeben.

Wie engagiert und motiviert sich die Hochheimer Jugend verhält, bestätigte Bonifer, die das BMX-Bahn-Projekt begleitete. "Es waren fünf wunderschöne Tage mit zehn Jugendlichen." Sie fahre weiter täglich zur BMX-Bahn, da sie dort gut Kontakt bekomme und erlebe, wie ältere Jugendliche jüngeren helfen. Zum Betreuungsschlüssel informierten die drei Frauen, dass auf elf Kinder und Jugendliche drei Betreuer kommen, die oft selbst ehemalige Teilnehmer waren.