Donald Trump verliert seinen wichtigsten Informations- und Mitteilungskanal: Twitter hat den Account des amerikanischen Präsidenten dauerhaft gesperrt.
Von Werner Wenzel und dpa
So sieht der Twitter-Account von Donald Trump nun aus.
(Screenshot: VRM/wew)
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WASHINGTON - Donald Trump, 45. Präsident der Vereinigten Staaten, hat seinen wichtigsten Kommunikationskanal verloren. Der Kurznachrichtendienst Twitter hat das persönliche Twitterkonto Trumps dauerhaft gesperrt.
Wie Twitter über den Account @TwitterSafety mitteilte, habe das Unternehmen sich dazu entschlossen, nachdem man die jüngsten Tweets des Präsidenten näher betrachtet habe. Daraufhin habe man entschieden, das Konto @realDonaldTrump dauerhaft zu sperren. Grund sei das Risiko, dass von ihm nach dem Sturm auf das Kapitol weitere Aufstachlung zu Gewalt ausgehe.
After close review of recent Tweets from the @realDonaldTrump account and the context around them we have permanently suspended the account due to the risk of further incitement of violence.https://t.co/CBpE1I6j8Y— Twitter Safety (@TwitterSafety) January 8, 2021
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In einem Blog-Eintrag erläutert das Unernehmen, dass man bereits nach den "schrecklichen Ereignissen in dieser Woche" klar gemacht habe, dass erneute Verstöße gegen die Regeln des Netzwerks genau die nun getroffenen Maßnahmen zur Folge hätten.
Twitter führte zur Begründung der neuen Sperre konkret zwei Tweets des Präsidenten vom Freitag auf.
In einem dieser Tweets schrieb Trump - teils in Großbuchstaben -, die 75 Millionen "großartigen amerikanischen Patrioten", die bei der Wahl für ihn gestimmt hätten, würden bis weit in die Zukunft eine "gewaltige Stimme" haben. Sie würden nicht gering geschätzt oder in irgendeiner Form unfair behandelt. In einem zweiten Tweet kündigte Trump an, er werde der Amtseinführung seines Nachfolgers Joe Biden am 20. Januar fernbleiben.
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Twitter wertete die Kombination beider Tweets als geeignet, um Menschen zu gewalttätigen Akten im Stile der Stürmung des Kapitols zu inspirieren. Der Kurznachrichtendienst argumentierte unter anderem, Trumps Hinweis, dass er selbst nicht an der Vereidigungszeremonie teilnehme, könne für jene, die möglicherweise Gewalttaten in Betracht zögen, als Ermutigung dienen, "dass die Vereidigung ein 'sicheres' Ziel sei", weil Trump selbst dort nicht anwesend sei.
Der abgewählte Präsident Trump hatte vor allem Twitter immer wieder genutzt, um gegen seine Gegner und vor allem gegen Wahlsieger Joe Biden zu mobilisieren, Lügen und längst widerlegte Vorwürfe des Wahlbetrugs nach den Präsidentschaftswahlen im November zu verbreiten.
Seit kurz nach Mitternacht (MEZ) ist Trumps Konto, das zuletzt mehr als 88 Millionen Follower hatte, nicht mehr aufrufbar, sind Profil- und Titelbilder nicht mehr zu sehen.
Trump erhob schwere Vorwürfe gegen Twitter. In einer über Journalisten im Weißen Haus verbreiteten Mitteilung Trumps hieß es: "Twitter-Mitarbeiter haben sich mit den Demokraten und der radikalen Linken bei der Entfernung meines Kontos von ihrer Plattform abgesprochen, um mich zum Schweigen zu bringen - und Euch, die 75 Millionen großartigen Patrioten, die mich gewählt haben." Belege für seine Anschuldigung legte er nicht vor.