Die Leserinnen und Leser finanzieren die Unabhängigkeit von professionellem Journalismus in der Region. Die digitalen Nachrichtenprodukte der VRM sind mobil und bieten Aktualität.
MAINZ. Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Pressefreiheit ist heute beeinflusst von der Möglichkeit von Milliarden von Menschen, die ihre Meinung und Sicht auf die Welt via Facebook, YouTube, Instagram, Twitter, Tiktok oder Telegram verbreiten können. Ein Smartphone reicht. Der Krieg in der Ukraine zeigt: Durch den schnellen Zugang zur Öffentlichkeit wird heute vieles früher sichtbar. Die Bedeutung von unabhängigem und professionellem Journalismus schmälert das nicht. Journalistinnen und Journalisten prüfen Bilder und Informationen, ordnen die Geschehnisse ein, bewerten sie und sagen auch, wenn etwas falsch oder nicht nachprüfbar ist. Ein zentraler Wert unserer freiheitlichen Ordnung.
"Journalismus ist die beste Version der Wahrheit, die wir finden können", so die Definition von Watergate-Enthüller Carl Bernstein von der Washington Post. Und dennoch streben immer mehr Unternehmen, politische Parteien und staatliche Institutionen an, ihre Sicht der Dinge ohne die Medien zu verbreiten. Aber wer stellt dann die kritischen Fragen? Die Ministern, Landrätinnen und Bürgermeistern gestellt werden müssen. Wer hinterfragt ihr Selbstlob, ihre Wohlfühlkommunikation? Ohne unabhängigen lokalen und regionalen Journalismus wären wir bald auf dem Weg zu unkritischem, interessengeleitetem Geschwätz auf allen Kanälen, das nicht auf seinen Wahrheitsgehalt hin überprüft würde.
Ein meinungsstarker Lokaljournalismus bleibt deshalb hochrelevant für unsere freiheitliche, demokratische Ordnung. Gerade wenn die Menschen über unzählige Kanäle mit Informationen überrollt werden, bietet die VRM mit ihren digitalen Nachrichtenportalen und ihren gedruckten Tageszeitungen geprüfte Fakten, Orientierung und Einordnung - die Aufdeckung von Fake-News inklusive. "Wenn Sie die New York Times kaufen, kaufen Sie keine News. Sie kaufen Urteilsfähigkeit", sagte der ehemalige New-York-Times-Herausgeber Artur Sulzberger schon vor 25 Jahren. Das gilt auch heute noch, und es gilt auch für die Produkte der VRM von Mittelhessen bis zur Nahe, über Rheinhessen, den Rheingau, Taunus bis zur Bergstraße und den Odenwald. Wir arbeiten die wirklich relevanten Themen heraus, auch wenn sie komplex und manchmal nicht so populär sind. Wir haben den Anspruch, so transparent wie möglich zu arbeiten, und wenn uns Fehler unterlaufen, korrigieren wir diese öffentlich. Unsere Redakteurinnen und Redakteure bieten den Lesern zuverlässigen, seriösen und werthaltigen Lokaljournalismus.
Im Gegensatz zu den für jeden Bürger verpflichtenden Beiträgen, die ARD und ZDF zufließen, muss sich die wirtschaftlich unabhängige Presse, muss sich auch unser Lokaljournalismus aus Abonnements und Werbeeinahmen selbst finanzieren. Deshalb sind nicht nur unsere gedruckten Zeitungen, sondern auch unsere digitalen Nachrichtenangebote nicht frei komplett verfügbar.
Sinkende Werbeeinnahmen, die Google, Facebook & Co. bei den klassischen Medien abziehen, erzwingen eine immer stärkere Finanzierung des Journalismus durch die Leser. Hinzu kommen massiv steigende Zustellkosten und Papierpreise für die gedruckten Zeitungsausgaben.
Wer den Wert von lokalem Journalismus für unsere Gesellschaft wahrnimmt, der wird nicht umhinkommen, steigende Preise für gedruckte Zeitungen und digitale Angebote zu akzeptieren. Musik bei Spotify, Filme auf Netflix oder Fußball-Bundesliga im Bezahlfernsehen sind wie selbstverständlich kostenpflichtig. Für Lokaljournalismus gilt: Unabhängiger und geprüfter Journalismus ist eine Leistung, die ihren Preis hat.