Stimmen zum neuen Vorsitzenden der Bischofskonferenz
Georg Bätzing ist der neue Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz. Vertreter aus der Politik zur Wahl des Westerwälders.
Von red
Georg Bätzing, noch Generalvikar in Trier und künftiger Bischof von Limburg. Foto: dpa
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Mainz - Zur Wahl von Bischof Georg Bätzing zum Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz reagieren die Vertreter aus der Politik. Die Stimmen im Überblick:
Die Vorsitzende der SPD-Fraktion im hessischen Landtag und der SPD in Hessen, Nancy Faeser:
Ein mitmenschlicher Versöhner wird Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz – Glückwünsche für Bischof Bätzing
Nancy Faeser, hat dem Limburger Bischof Georg Bätzing zu dessen Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gratuliert.
Faeser sagte am Dienstag in Wiesbaden: „Ich freue mich sehr, dass die katholischen Bischöfe in Deutschland mit Bischof Georg Bätzing einen modernen, aufgeschlossenen Mann zu ihrem Vorsitzenden gewählt haben. Bischof Bätzing ist ein kluger, den Menschen zugewandter Geistlicher, der die katholische Kirche der Gegenwart schon bislang positiv geprägt hat. Als Katholikin in seinem Bistum durfte ich miterleben, wie Bischof Bätzing seit seinem Amtsantritt in Limburg vor vier Jahren erfolgreich daran gearbeitet hat, das Vertrauen der Gläubigen in die katholische Kirche zurückzugewinnen und die Risse zu heilen, die unter seinem Vorgänger entstanden sind. Ich bin sicher, dass der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz seine Kirche mit Bedacht, aber auch mit großem Mut durch die Reformdiskussion steuern wird, die mit dem synodalen Weg ihren Anfang genommen hat. Ich wünsche ihm dabei eine glückliche Hand – und natürlich Gottes Segen.“
Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) ) sprach von einem bedeutenden Tag für Hessen. Zum ersten Mal in der Geschichte sei ein Bischof mit Sitz in Hessen zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt worden. Georg Bätzing verstehe es, mit seiner freundlichen Art und Empathie die Menschen zusammenzuführen und für den Glauben zu begeistern. „Bätzing steht für Aufbruch und ist daher genau der Richtige für die aktuellen Herausforderungen in seiner Kirche“, sagte Bouffier.
Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Georg Bätzing zur Wahl zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gratuliert. „Ich bin sicher, dass er seine reichen Erfahrungen als Theologe und Seelsorger auch in sein neues Amt mit großem Gewinn einbringen wird“, teilte Dreyer am Dienstag mit. Dem scheidenden Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, dankte sie für „seinen hohen persönlichen Einsatz“.
Bätzing habe große Aufgaben vor sich. Opfer von sexualisierter Gewalt erwarteten zu Recht, dass die katholische Kirche für die Taten und ihre systematische Vertuschung die Verantwortung übernimmt. An ihn richte sich zudem die Erwartung, „auf dem begonnenen Synodalen Weg zwischen Klerikern und Laien verschiedene Positionen miteinander zu vermitteln, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und die katholische Kirche in eine gute Zukunft zu führen.“
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat den neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, den Limburger Bischof Georg Bätzing, als „ökumenisch aufgeschlossen“ gewürdigt. Er wünsche ihm „für die große Aufgabe von Herzen viel Kraft und Gottes Segen“, erklärte Bedford-Strohm am Dienstag. „Unsere Kirchen sind auf dem Weg in eine neue Zeit“, sagte der evangelische Theologe, der auch bayerischer Landesbischof ist. Die Christen könnten die Herausforderungen der Zukunft nur in ökumenischer Verbundenheit meistern.
„Ich freue mich auf eine Fortsetzung der vertrauensvollen und bewährten Zusammenarbeit der vergangenen Jahre“, fügte Bedford-Strohm hinzu. Zudem betonte er mit Blick auf den 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main im kommenden Jahr, dass er mit besonderer Freude dem Ökumene-Jahr 2021 entgegenblicke. Er erhoffe sich von dem Frankfurter Kirchentag neue Impulse für den ökumenischen Weg der Kirchen in Deutschland und Impulse für die weltweite Ökumene von der Vollversammlung des Weltkirchenrats in Karlsruhe, die auch im Jahr 2021 stattfindet.
Auch dankte Bedford-Strohm dem bisherigen Bischofskonferenz-Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die freundschaftliche Verbundenheit. Marx habe den Katholiken in Deutschland eine klare, orientierungsstarke und überall vernehmbare Stimme gegeben. Gerade in schwierigen Zeiten habe sich das als segensreich erwiesen. Der Münchner Erzbischof werde auch in Zukunft eine starke katholische Stimme in Deutschland bleiben.
Der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, kann nach Überzeugung des Freiburger Erzbischofs Stephan Burger Menschen miteinander ins Gespräch bringen und den Dialog fördern. „Ich wünsche dem neugewählten Vorsitzenden, dass er mit Geduld, Ausdauer und Klugheit die Einheit unter uns Bischöfen und mit dem Heiligen Vater stärkt, damit wir uns als Kirche mit aller Kraft für die Menschen einsetzen können“, teilte Burger am Dienstag mit.
Die rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner hingegen warb dafür, dass Frauen in der katholischen Kirche eine stärkere Rolle spielten als bisher: „Auf Frauen können wir nicht verzichten, zum Beispiel für das Diakonat, und wir müssen das Laienamt stärken.“
Die designierte Grünen-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz, Familienministerin Anne Spiegel, und der Landesvorsitzender der Partei, Josef Winkler, sagten, Bätzing sei „als Vorsitzender der Unterkommission für den Interreligiösen Dialog ein wichtiger Brückenbauer“.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer bezeichnete Bätzing als einen Menschen, „der integrieren kann, aber auch die Notwendigkeit einer Modernisierung der katholischen Kirche sieht“.
Nach Ansicht des Trierer Bischofs Stephan Ackermann kann Bätzing „gut integrieren und ist zugleich führungsstark.“
Für die Evangelische Kirche im Rheinland schrieb Präses Manfred Rekowski: „Gerade in Zeiten großer Herausforderungen für die Kirche in einer sich verändernden Gesellschaft sind wir dankbar und froh, dass die römisch-katholische Kirche in Deutschland mit Ihnen einen so glaubwürdigen Repräsentanten und Kommunikator gefunden hat.“
Auch der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling reiht sich in die Reihe der Gratulanten ein: „Die Stimme des Vorsitzenden der Bischofskonferenz hat seit jeher großes Gewicht. Unvergessen in dieser Position ist der Mainzer Karl Kardinal Lehmann, der diese Position von 1987 bis 2008 mit großem menschlichen Geschick ausübte und als progressive Stimme stets ein Mann des Ausgleichs war.
Bischof Bätzing werden ähnliche Attribute nachgesagt: die Bereitschaft zum Dialog sowie eine ausgeprägte Reform-Orientierung. Er weiß um die aktuellen Diskussionen und Strömungen in der katholischen Kirche, die sich seit geraumer Zeit im Aufbruch befindet und den Synodalen Weg eingeschlagen hat. Die Domstadt wünscht dem neuen Vorsitzenden der Bischofskonferenz eine glückliche und ausgleichende Hand bei der Aufgabe, wichtige Zukunftsfragen zu diskutieren und die Katholische Kirche in stürmischer See auf einem Kurs zu halten, der nah an der Basis ausgerichtet ist.“
„Bischof Georg ist eine gute Wahl. Er ist offen, er kann auf Menschen zugehen und ihnen zuhören. Er ist kommunikativ und kann Menschen zusammenführen. Ich traue ihm dieses Amt zu und bin überzeugt, dass er einer ist, der es kann“, sagt Ingeborg Schillai, die Präsidentin der Limburger Diözesanversammlung. Sie habe sich sehr gefreut, als sie von der Wahl „ihres Bischofs“ zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gehört habe.
Nach der Krise rund um den Bau des Bischofshauses in Limburg und die Amtsführung von Bischof em. Franz-Peter Tebartz-van Elst sei es Bätzing gewesen, der dem Bistum neuen Schwung und neuen Mut gegeben habe. „Mit ihm konnten wir den Weg der Kirchenentwicklung beginnen. Mit ihm suchen wir danach, wie Glauben zukunftsfähig werden kann und Menschen spüren können, dass Gott immer schon in ihrem Leben wirkt“, erklärt Schillai. Im Bistum und beim Bischof gebe es kein Denk- und Sprechverbot. Auch kritische Fragestellungen würden bearbeitet und der Bischof sei hier ein wichtiger Impulsgeber.
Auch Domkapitular Wolfgang Rösch, der Generalvikar des Limburger Bischofs, freut sich mit dem Bistum über die Wahl Bätzings an die Spitze der deutschen Bischöfe. „Als Georg Bätzing am 18. September 2016 zum Bischof von Limburg geweiht wurde, wählte er sich den Wahlspruch ‚Congrega in unum - Führe zusammen’. Ich erlebe täglich, wie sehr sich der Bischof diesem Dienst an der Einheit verpflichtet fühlt und ihn aus tiefen Glauben, mit Geschick und Klugheit lebt“, so Rösch.
Die katholische Kirche in Deutschland stehe vor großen Herausforderungen. Vieles sei im Umbruch. Viele Fragestellungen seien zu lange nicht bearbeitet worden, stünden nun aber zu Recht auf der Agenda und müssten entschieden angegangen werden. „Unser Bischof ist ein strukturierter Arbeiter und ein Teamplayer. Er kann Prozesse steuern und Menschen gewinnen, sich einzubringen“, so Rösch. Sein strukturierter Arbeitsstil und seine Fähigkeit, anderen vertrauen zu können, werde Bätzing auch helfen die zusätzliche Arbeitsbelastung zu meistern. „Bischof Georg setzt auf Beratung und darauf, dass Entscheidungen auch auf den Ebenen getroffen werden können, wo die Fragestellungen auftauchen“, sagt Rösch.
Bischof Georg könne sich auf die Mitarbeitenden der bischöflichen Verwaltung verlassen. Mit Kompetenz, mit Professionalität und auch mit ihrem Gebet und guten Wünschen werden sie den neuen Vorsitzenden auch künftig unterstützen.