Man dürfte „nicht an Ländergrenzen mit dem Denken aufhören“, heißt es aus der hessischen Staatskanzlei.
WIESBADEN - (chs/kas). Die hessische Landesregierung begrüßt die Idee eines länderübergreifenden Metropolregion-Tickets für den ÖPNV, das kürzlich die Vertreter der Industrie- und Handelskammern (IHK) der Region vorgeschlagen hatten. Auch die Forderung nach einer weiteren Brücke über den Rhein stößt auf offene Ohren.
Der Chef der Staatskanzlei, Axel Wintermeyer (CDU), sagte auf Anfrage, die vielfältigen Pendlerverflechtungen in der Region zeigten deutlich, wie wichtig es sei, im Interesse eines modernen und bedarfsgerechten ÖPNV nicht an Ländergrenzen mit dem Denken aufzuhören, sondern die gesamte Region in ihrer räumlichen Ausdehnung auf vier Länder in den Blick zu nehmen. Die in dieser boomenden Region lebenden Menschen wollten zur Arbeit, zur Schule, zur Uni oder zum Frankfurter Flughafen. „Wenn wir es gemeinsam hinbekommen würden, dass das mit einem einheitlichen Ticket geht, dann wäre das ein großer Erfolg für die Region“, meinte Wintermeyer.
Die Landesregierung hat sich nach Angaben von Regierungssprecher Michael Bußer bereits in früheren Planungen für den Bau einer zusätzlichen Rheinquerung eingesetzt. Sie seien allerdings von rheinland-pfälzischer Seite seinerzeit beendet worden. Sollte sich diese Haltung ändern, sei Hessen bereit, die Planungen wieder aufzunehmen.
Offen zeigte sich Bußer für den Vorschlag gemeinsamer Kabinettssitzungen zum Thema Metropolregion. Daran sollten dann neben Hessen und Rheinland-Pfalz möglichst auch Bayern und Baden-Württemberg beteiligt werden.
Zum IHK-Vorschlag einer verstärkten Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Ausweisung von Gewerbe- und Wohnflächen sagte der Regierungssprecher, zwischen Experten aus Hessen und Rheinland-Pfalz gebe es bereits eine enge Absprache über Möglichkeiten, Planungsvorhaben zu beschleunigen. Allerdings existierten bisher keine konkreten Planungen, gemeinsam Gewerbe- und Wohnflächen zu entwickeln oder auszuweisen.
Die vier am Strategieforum Frankfurt/RheinMain beteiligten Länder Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz tauschten sich in Fragen zur Metropolregion regelmäßig aus. „Über eine intensivere Zusammenarbeit – ganz gleich mit welchem Nachbarland – freuen wir uns, um die bestehenden Herausforderungen in der Metropolregion gemeinsam zu bewältigen“, sagte Bußer.