Corona-App "Luca" soll wieder ein normales Leben ermöglichen
Hip Hopper als Pandemiebekämpfer: Smudo von den Fantastischen Vier sieht die von ihm mitentwickelte App "Luca" als einen Schlüssel, um das gesellschaftliche Leben hochzufahren.
BERLIN. Smudo (52), Mitglied der Hiphop-Gruppe Fantastischen Vier, glaubt, dass es mit dem System "Luca" wieder mehr gesellschaftliches Leben möglich sein könnte. Der Musiker war an der Entwicklung der App beteiligt. "Ich bin davon überzeugt, dass "Luca" uns in Kombination mit Testungen, der Corona-App und den AHA-Regeln in ein immer normaleres Leben führen wird", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Für uns ist das eine reelle Öffnungsstrategie."
Der Musiker, der eigentlich Michael Schmidt heißt, wirbt derzeit bei Behörden und Politikern für das von ihm mitentwickelte System der Kontaktnachverfolgung. Mit der App und verschlüsselten QR-Codes könnten etwa Besucher von Restaurants oder Kinos aber auch Veranstaltungen digital einchecken.
Check in per QR-Code
Für das Einchecken beispielsweise im Restaurant oder Kino wird ein QR-Code gescannt. Entweder scannt der Nutzer der App einen Code am Eingang des Restaurants oder es kann auch alternativ vom Personal der QR-Code auf dem Smartphone des Nutzers gescannt werden.
Die Daten bleiben verschlüsselt, sind also für beispielsweise den Restaurantbetreiber nicht einsehbar. Bei einer Corona-Infektion eines Gastes könnten die angeschlossenen Gesundheitsämter die Daten dann aber einsehen und so deutlich schneller entsprechende Kontaktpersonen finden, die sich zum gleichen Zeitpunkt in der entsprechenden Location befanden.
Und die Gastgeber, also Restaurants, Kinos, etc. müssen von den Gästen keine Formulare ausfüllen lassen und diese dann aufbewahren und beim Gesundheitsamt einreichen, um eine Kontaktverfolgung im Falle einer Infektion zu ermöglichen.
Luca auch bei Konzerten und anderen Veranstaltungen
Das System könnte langfristig auch bei Sport- und Musikveranstaltungen zum Einsatz kommen. "Konzerte sind natürlich der Endgegner. Körper an Körper zu stehen und einem Künstler zuzujubeln, das wird bis nächstes Jahr bestimmt nicht funktionieren. Das ist meine persönliche Einschätzung", erklärte Smudo, der am Sonntag in der Talksendung von Anne Will zu Gast war, weiter. Weiterhin wäre der Checkin mit Luca auch bei Sportveranstaltungen oder im Öffentlichen Personennahverkehr denkbar.
Das "Luca"-System könnte bei den Beratungen von Bund und Ländern an diesem Mittwoch in Berlin zur Sprache kommen. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hatte sich bereits offen für solche digitalen Lösungen gezeigt – als Unterstützung der Corona-Warnapp.
Auch private Treffen mit Luca sicher machen
Die App bietet zudem die Möglichkeit, auch private Treffen damit zu organisieren. Auch hier checken die Teilnehmer mit der App ein, indem sie einen QR-Code scannen. Damit könnten dann also auch wieder private Treffen in größerem Umfang ermöglicht werden, wenn die derzeitigen Bestimmungen wieder gelockert werden.
Von dpa/Andreas Lerg