Prozess um Autoattacke auf Rosenmontagsumzug startet

Der Vorsitzende Richter Volker Mütze beim Prozessauftakt um die Auto-Attacke auf den Rosenmontagsumzug in Volkmarsen. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wirft dem Angeklagten vor, am 24.02.2020 mit einem Auto absichtlich in die Zuschauermenge am Zugweg gefahren zu sein.  Foto: Swen Pförtner/dpa

Versuchter Mord in 91 Fällen. So lautet einer der drei Anklagepunkte gegen den Fahrer, der 2021 mit seinem Auto absichtlich in den Rosenmontagsumzug in Volkmarsen gerast sein soll.

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KASSEL/ VOLKSMARSEN. Nach einer Autoattacke auf den Rosenmontagsumzug im nordhessischen Volkmarsen bleibt das Motiv des Angeklagten auch zu Prozessbeginn unklar. Sein Mandant werde vom Schweigerecht Gebrauch machen, sagte der Verteidiger des 30 Jahre alten Deutschen am Montag vor dem Landgericht in Kassel. Dort muss sich der Angeklagte bis Mitte Dezember für die Tat verantworten.

Er war laut Generalstaatsanwaltschaft am 24. Februar 2020 in eine Zuschauermenge gefahren. 90 Menschen, darunter viele Kinder, erlitten teils schwere Verletzungen. Weitere Opfer trugen seelische Wunden davon, die Ermittler gehen von insgesamt mehr als 150 Betroffenen aus.

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Versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten 91-fachen versuchten Mord vor, gefährliche Körperverletzung in 90 Fällen sowie gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Das Motiv für die Tat ist bisher völlig unklar. Gegenüber Ermittlern äußerte sich der Angeklagte seit seiner Festnahme nach der Tat nicht.

Aufgrund des erwarteten großen öffentlichen Interesses und der Abstandsregelungen der Corona-Pandemie hatte das Landgericht die ersten Verhandlungen in die Kasseler Messehallen verlegt. Die angemietete Halle bietet Platz für 360 Zuschauer und 48 Medienvertreter. Zum Auftakt war aber nur ein Bruchteil der angebotenen Plätze besetzt.

Von dpa