Die Katholiken haben auf der vierten Synodalversammlung mit deutlicher Mehrheit für eine kirchliche Neubewertung von Homosexualität gestimmt. Was sie dem Papst empfehlen.
FRANKFURT. Mit deutlicher Mehrheit haben die deutschen Katholiken auf ihrer vierten Synodalversammlung am Freitagabend für eine kirchliche Neubewertung von Homosexualität gestimmt. Dem Papst werde empfohlen, lehramtlich eine Präzisierung und Neubewertung der Homosexualität vorzunehmen, heißt es in dem sogenannten Handlungstext, für den auch 40 der Bischöfe bei acht Gegenstimmen und acht Enthaltungen stimmten.
Damit war die für eine gültige Abstimmung nötige Zwei-Drittel-Mehrheit auch der Bischöfe vorhanden - insgesamt hatte der Text eine Zustimmung von 92 Prozent erhalten.
"Alle Gläubigen sind dazu verpflichtet, aktiv gegen jede Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung vorzugehen", heißt es etwa in dem Text. Homosexualität sei "ethisch grundsätzlich nicht anders zu beurteilen als die heterosexuelle Orientierung".
Zudem solle sich die Kirche zu dem Leid bekennen, dass sie vielen homosexuellen Menschen zugefügt habe. Aus der Neubewertung der Homosexualität folge zudem, dass niemandem die Übernahme von kirchlichen Ämtern oder die Priesterweihe verwehrt werden könnten.
Von dpa