Nächste Hochwasserwelle rollt in Hessen an

Ein städtisches Fahrzeug befährt die überschwemmte und gesperrte B42 bei Oestrich-Winkel im Rheingau. Ergiebige Regenfälle lassen die Pegelstände der Flüsse in Hessen weiter steigen. Foto: dpa/Andreas Arnold

In vielen Teilen Hessens muss in den kommenden Tagen mit Überflutungen gerechnet werden. Experten erwarten, dass mehr Regionen als zuletzt betroffen sein werden.

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WIESBADEN. In den hessischen Hochwassergebieten müssen sich die Menschen wegen des Tauwetters und teils ergiebigen Regens in den kommenden Tagen auf eine weitere Hochwasserwelle einstellen. Vor allem an den Flüssen Nidda, Kinzig und Fulda rechnete das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) bereits für den Mittwoch wieder mit steigenden Wasserständen. Nach derzeitigen Berechnungen könne dabei an vielen Pegeln wieder die Meldestufe II erreicht werden, die für ein mittelschweres Hochwasser steht, so das HLNUG. Auch an der Werra und im Eder-Gebiet könnten die Meldestufen überschritten werden. Mit dem Hochwasserscheitel rechnen die Experten an diesem Donnerstag. Auch für den Rhein werden frühestens für das Wochenende sinkende Pegelstände erwartet.

Hochwasser in Hessen: Eine Entspannung der Lage ist vorläufig noch nicht in Sicht.
Hochwasser in Hessen: Eine Entspannung der Lage ist vorläufig noch nicht in Sicht.
Hochwasser in Hessen: Eine Entspannung der Lage ist vorläufig noch nicht in Sicht.
Hochwasser in Hessen: Eine Entspannung der Lage ist vorläufig noch nicht in Sicht.
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Hochwasser in Hessen: Eine Entspannung der Lage ist vorläufig noch nicht in Sicht.
Hochwasser in Hessen: Eine Entspannung der Lage ist vorläufig noch nicht in Sicht.
Hochwasser in Hessen: Eine Entspannung der Lage ist vorläufig noch nicht in Sicht.

An der Nidder war am Mittwoch an einem Pegel noch die Meldestufe II erreicht, für den Unterlauf der Kinzig galt zunächst noch die Meldestufe I, also leichtes Hochwasser. Am hessischen Rheinabschnitt wurde den Angaben zufolge ein Hochwasserscheitel bereits am Dienstagabend oder in der Nacht zum Mittwoch erreicht. Hier rechneten die Experten mit anhaltend hohen Wasserständen auch in den kommenden Tagen durch weitere Regenfälle und Schmelzwasser. Auch am hessischen Neckarabschnitt sei die Meldestufe I überschritten - mit steigender Tendenz, wie es hieß.

Niederschläge spielen größere Rolle

Verglichen mit der ersten dürfte die nun bevorstehende zweite Welle insgesamt flächendeckender ausfallen, sagte HLNUG-Experte Dirk Bastian der Deutschen Presse-Agentur. Grund dafür sei, dass nach der Schneeschmelze nun die Niederschläge eine noch größere Rolle spielten als zuletzt.

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Das dürfte auch laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in Offenbach bis zum Wochenende so bleiben. Zwar rechnen die Meteorologen für diesen Donnerstag kaum mit Regen. Bei Höchstwerten zwischen 8 Grad in Nordhessen und bis zu 12 Grad am Rhein dürfte es recht mild werden. Für den Freitag sei dann aber wieder mit starker Bewölkung und gebietsweise Regen zu rechnen, der auch in der Nacht zum Samstag anhalten soll. Auch der Samstag bleibt nass bei starker Bewölkung und Temperaturen zwischen 1 und 4 Grad in der Nordhälfte und bis zu 10 Grad im Süden Hessens. Weitere Niederschläge kündigte der DWD für die Nacht zum Sonntag an.

ADAC: Motorschaden droht

Weil es örtlich auch zu überfluteten Straßen kommen kann, mahnte der ADAC Autofahrer zur Vorsicht. Selbst ein vermeintlich harmloser Bach am Straßenrand könne in Senken und Unterführungen für Wasseransammlungen sorgen, erklärte der Automobilclub. "Autofahrer sollten jetzt keinesfalls mit Schwung durch das Wasser fahren, sondern vorsichtig im Schritttempo. Ist die Wassertiefe nicht einzuschätzen, lieber warten oder einen Umweg fahren." Sollte nämlich Spritzwasser in den Ansaugbereich des Motors geraten, drohe ein Motorschaden. Hinzu komme: Vor allem bei höherem Tempo drohe auf nassen Straßen Aquaplaning. Weil die Reifen nicht mehr genügend Wasser verdrängen könnten, schwimme der Wagen auf und verliere den Kontakt zur Fahrbahn.

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Von dpa