Programmierpanne: Polizei wirbt in Zeitung "Junge Freiheit"

Ein Polizist. Symbolfoto: dpa

Auf der Internetseite der rechtskonservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit" hat die hessische Polizei versehentlich Werbung geschaltet. Schuld daran war ein Programmierfehler.

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WIESBADEN. Wegen eines Programmierfehlers sind auf der Internetseite der rechtskonservativen Wochenzeitung "Junge Freiheit" Werbebanner der hessischen Polizei eingeblendet worden. Mit den Anzeigen sollen junge Menschen für den Polizeidienst gewonnen werden. Der Fehler wurde nach Angaben der Polizeiakademie in Wiesbaden nach seiner Entdeckung umgehend korrigiert. "Die Polizei Hessen sieht in der Zielgruppe des Mediums 'Junge Freiheit' keinerlei Potential für ihre Nachwuchsgewinnung", hieß es in einer Mitteilung vom Freitag.

Nicht alle Schreibweisen berücksichtigt

Bei der Programmierung der Werbekampagne war den Angaben zufolge zwar die Internetseite der "Jungen Freiheit" als Online-Werbeplatz ausgeschlossen worden - doch wurden nicht alle Schreibweisen berücksichtigt. Daher sei es zu der automatisierten Platzierung gekommen. "Die Nachwuchsgewinnung der hessischen Polizei hat diese Werbeinhalte zu keiner Zeit aktiv auf dieser Webseite geschaltet", teilte die Polizeiakademie mit.

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"Mangelnde Digitalkompetenz"

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Landtag, Günter Rudolph, sprach von einer "Ungeheuerlichkeit" und warf dem Innenministerium "mangelnde Digitalkompetenz" vor. Die Zeitung sei eines der wichtigsten Organe der sogenannten Neuen Rechten in Deutschland.

Von Christian Rupp