Einkaufstourismus nach Corona-Lockerungen bleibt vorerst aus

aus Coronavirus-Pandemie

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Einkaufen mit Maske und Abstand. Symbolfoto: dpa

In Rheinland-Pfalz darf der Einzelhandel wieder öffnen - unter Auflagen. Geschäftsleute sind erleichtert. Ob nun Shoppingausflüge aus Nachbarregionen einsetzen, ist bisher unklar.

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TRIER/MAINZ. Der Einzelhandel in Rheinland-Pfalz reagiert mit Erleichterung auf die seit Montag geltenden ersten Lockerungen der Corona-Beschränkungen. "Das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen", sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Region Trier, Alfred Thielen, der Deutschen Presse-Agentur. Das Privileg der Öffnungen wisse man zu schätzen und gehe entsprechend vorsichtig damit um.

In den Innenstädten verzeichnete das Innenministerium zu Wochenbeginn ein "mäßiges bis leicht erhöhtes Personenaufkommen". Wie ein Sprecher mitteilte, bildeten sich vereinzelt Schlangen vor den Geschäften. Verstöße seien nicht festgestellt worden.

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Zum Wochenende Kunden aus Saarland und Luxemburg erwartet

"Die Ware hängt noch wie Blei in den Regalen", sagte Thielen. Die Winterware sei daher stark reduziert, erste Frühjahrsware sei bereits im Angebot. Zum Wochenende erwartete Thielen auch Touristen aus dem Saarland und aus Luxemburg, die zum Einkaufen kämen. Angst vor Infektionen im Handel bestehe jedoch nicht.

In den Bundesländern, Regionen und Städten, in denen die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stabil bei unter 50 liegt, dürfen Geschäfte seit Montag wieder öffnen - allerdings unter Auflagen wie Maskenpflicht und einer Begrenzung der Kundenzahl. In Rheinland-Pfalz darf der Einzelhandel damit in weiten Teilen des Landes unter Auflagen wieder öffnen, in Landkreisen mit einer Inzidenz von mehr als 100 bleiben Geschäfte weiter geschlossen.

Mit Teststrategie Risiken des Shopping-Tourismus minimieren

Es sei richtig, dass bei der vorgesehenen Notbremse in Gebieten mit hohen Infektionszahlen auch Schließungen erforderlich würden, sagte der Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Frieden. "Wenn es dem Land gelingt, hier zusammen mit dem Einzelhandel eine effektive Teststrategie zu etablieren, können die Risiken des Shopping-Tourismus minimiert werden."

Sowohl der Handel als auch die Kundinnen und Kunden handelten sehr verantwortungsbewusst und diszipliniert, betonte Fabian Kirsch, Geschäftsführender Direktor des Städtetags Rheinland-Pfalz. Ein Ansturm sei daher nicht zu erwarten. Kirsch rechnete nicht damit, dass viele Menschen versuchen würden, die Regelungen in ihrer Region zu umgehen und woanders einkaufen zu gehen. "Ich halte es für nicht ausgeschlossen, dass die Kunden erst einmal reserviert sind", sagte Kirsch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordnungsämter seien dennoch schwerpunktmäßig in den Städten unterwegs, um die Einhaltung der Maskenpflicht und der Abstandsregeln zu kontrollieren.

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Der Gemeinde- und Städtebund erwartet, dass bald konkrete Öffnungsperspektiven für Hotels und das Reisegewerbe entwickelt würden. Die jetzt rasch ansteigenden Impfungen und eine Teststrategie seien hier eine große Chance, so Frieden.

Von dpa