Landeskriminalamt warnt vor gefährlichen Kräutermischungen

Die als Kräutermischungen oder Badesalz verkauften, synthetischen Drogen sind oft in bunten Beuteln ähnlich wie Teebeutel verpackt und haben schillernde Namen.. Foto: Sascha Kopp

Es häufen sich medizinische Notfälle nach dem Konsum von gefährlichen Kräutermischungen. Das LKA führt auch mehrere Todesfälle auf die "Neuen psychoaktiven Substanzen" zurück.

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MAINZ. Aktuell warnt das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz (LKA) vor der Einnahme gefährlicher Kräutermischungen, die derzeit im Umlauf sind. Jüngst wurden diese "Neuen psychoaktiven Substanzen" (NPS) vor allem in Koblenz. Dort kam es in den vergangenen Tagen zu mehreren medizinischen Notfällen, die die Kripo auf diese Substanzen zurückführt. Damit nicht genug, denn die Kräutermischungen werden auch für Todesfälle in der jüngsten Zeit als ursächlich berachtet.

Synthetische Wirkstoffe sind meist stärker

Die Kräutermischungen, oft auch "Legal Highs" genannt, enthalten synthetisch hergestellte psychoaktive Stoffe. Sie werden meist im Internet vermarktet und dort eben als Kräutermischungen, Badesalze oder Lufterfrischer bezeichnet. In einer Vielzahl von Fällen unterliegen diese Substanzen, je nach Inhaltstoffen, auch den Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) beziehungsweise des Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetzes (NpSG). Aber auch in den Fällen, in denen diese Stoffe nicht unter die beiden genannten Gesetze fallen, besteht nach deren Konsum eine erhöhte Gefahr für die Gesundheit.

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Da die Wirksamkeit dieser synthetischen Cannabinoide nicht selten signifikant höher (um einen Faktor 100 oder noch höher) ist als die von THC, ist die Gefahr der Fehldosierung sehr schnell gegeben. Bei den synthetisch hergestellten Cannabinoiden handelt es sich um pharmakologisch-toxikologisch weitestgehend ungeprüfte Stoffe, die nie zuvor - weder an Tier noch an Mensch - getestet wurden und deren Risikopotential völlig unbekannt ist.

Symptome von Zittern bis zum Tod

Nach dem Konsum solcher Mischungen zeigten sich bisher insbesondere Reaktionen wie Zittern und Krämpfe, Kreislaufzusammenbrüche, komatöse Zustände, Atemnot, Herzrasen bis zum Herzinfarkt und Tod. Die Ärzte wissen meist nicht, welche Substanzen in diesen Mischungen enthalten sind. Aus diesem Grunde ist es aus ärztlicher Sicht auch sehr schwer, entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Die Polizei warnt daher eindringlich vor dem Genuss dieser neuen psychoaktiven Stoffe, deren gesundheitliche Folgen in der Regel unkalkulierbar sind. Hat man derartige Stoffe konsumiert, sollte man sich umgehend an einen Arzt wenden. Sollten einem Personen bekannt sein, die solche Stoffe erworben oder eingenommen haben, sollte man unverzüglich die Rettungsdienststelle informieren.

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Sollten diese Substanzen auch noch dem BtMG oder dem NpSG unterliegen, ist neben den gesundheitlichen Folgen auch mit rechtlichen Problemen und einer Strafanzeige durch die Polizei zu rechnen.