Der rheinland-pfälzische Landtag will den generellen Ausschluss von homosexuellen Männern als Blutspender beenden. Zukünftig soll ein Fragebogen bei der Auswahl helfen.
MAINZ. Vier von fünf Fraktionen im Landtag Rheinland-Pfalz haben am Donnerstag einem Antrag der Regierungsfraktionen zugestimmt, den pauschalen Ausschluss von homosexuellen Männern bei Blutspenden zu beenden. Nur die AfD-Fraktion stellte sich gegen die Initiative.
Verhalten von Homosexuellen
Ihre Abgeordnete Sylvia Groß sagte, homosexuelle Männer praktizierten häufiger Analverkehr mit einem höheren Infektionsrisiko. Hingegen sagte der FDP-Abgeordnete Steven Wink: "Nicht nur homosexuelle Menschen experimentieren im Schlafzimmer." Entscheidend für die Sicherheit von Blutpräparaten sei das individuelle Verhalten, das vor einer Blutspende mit einem Fragebogen kontrolliert werde.
Versorgung sichergestellt
Die Versorgung mit Blutpräparaten sei auch in der Corona-Pandemie sichergestellt, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). Sämtliche Regelungen müssten so gestaltet werden, dass alle Menschen in Rheinland-Pfalz selbstbestimmt und diskriminierungsfrei leben könnten. Die bisherige Regelung schließt Männer aus, die Sexualverkehr mit Männern haben, ohne näher nach dem individuellen Verhalten zu fragen. Der Antrag fordert die Landesregierung auf, sich auf Bundesebene für eine Änderung des Transfusionsgesetzes und der Richtlinie der Bundesärztekammer einzusetzen.
Von dpa/Irs