Rheinland-Pfalz verkündet Corona-Lockerungen

aus Coronavirus-Pandemie

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Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat am Freitagabend die Corona-Lockerungen verkündet. Foto: dpa

Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat die Corona-Regelungen gelockert. Auch der Fastnachtsstart am 11.11 und mehr Zuschauer beim Sport sollen möglich gemacht werden.

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MAINZ. In Rheinland-Pfalz sind bei größeren Veranstaltungen wieder mehr Teilnehmer erlaubt. Zudem gibt es unter bestimmten Voraussetzungen auch Ausnahmeregeln, die eine höhere Besucherzahl zum Beispiel bei Fußballspielen oder anderen Sportveranstaltungen erlauben. Dies teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Freitagnachmittag nach einer Sitzung des Ministerrates mit, der die inzwischen 11. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes beschlossen hat. Sie soll am 16. September in Kraft treten.

Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich sind, bleiben demnach bis Ende des Jahres verboten. Dies bedeute aber nicht das Aus für den Auftakt der Fastnachtskampagne am 11.11. Dieser könne unter Einhaltung der bestehenden Corona-Regeln für Veranstaltungen durchgeführt werden, sagte Dreyer. Laut der neuen Verordnung dürfen in geschlossenen Räumen künftig Veranstaltungen bis zu 250 Menschen stattfinden, im Freien mit bis zu 500 Menschen. Dabei gelten weiterhin die Hygiene- und Abstandsregeln. Findet eine Veranstaltung mit einer festen Bestuhlung oder einem festen Sitzplan statt, reicht es für den Abstand, wenn jeweils ein Platz frei bleibt.

Dies sei eine Erleichterung für Kultur, Kirchen und Kinos, sagte Dreyer. Bei größeren Veranstaltungen mit festen Platz-, Tribünen- oder Saalkapazitäten – so zum Beispiel auch bei Spielen des FSV Mainz 05 - können bei Vorlage eines gesonderten Hygienekonzepts Ausnahmen bis zu einer Regelgrenze von zehn Prozent der Platzkapazitäten gemacht werden. Die Details müsse das Gesundheitsamt vor Ort entscheiden, sagte Dreyer. Käme es bundesweit zu einer Verständigung, die Grenze auf 20 Prozent zu erhöhen, werde man dies anpassen – entsprechende Gespräche liefen derzeit.

Erleichterungen auch im Einzelhandel

Erleichterungen gibt es laut der Verordnung auch für den Einzelhandel. Künftig darf eine Person pro fünf Quadratmeter Verkaufsfläche zugelassen werden, bisher galt hier eine Fläche von zehn Quadratmeter pro Person. Maßgabe für die neue Verordnung sei es gewesen, einerseits Sicherheit zu gewährleisten und andererseits Einschränkungen, wo möglich, zurückzunehmen, sagte Dreyer. Die Landesregierung habe dabei eng mit den kommunalen Spitzenverbänden zusammengearbeitet, sich intensiv mit dem Corona-Expertenteam aus Medizinern, Virologen und weiteren Wissenschaftlern beraten und zahlreiche Gespräche mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gruppen geführt.

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Zuvor hatte Dreyer nach einem Treffen mit Vertretern der Rheinischen Karnevals-Korporationen (RKK) und des Bundes Deutscher Karneval (BDK) nochmals erklärt, dass die nächste Fastnachtskampagne ganz anders aussehen werde – närrische Großveranstaltungen und Saalfastnacht in der gewohnten Form werde es nicht geben. Mit Blick auf die Sitzungskampagne sei nicht vorstellbar, dass Menschen vier bis sechs Stunden auf engstem Raum gemeinsam singen und schunkeln, sagte Dreyer. „Die Fastnacht ist kreativ und wird neue Formate finden.“ Es gebe inzwischen zahlreiche Online-Angebote, Live-Streams von Veranstaltungen mit reduzierten Teilnehmerzahlen, aber auch wunderbare kleine Formate, zum Beispiel einzelne Auftritte in oder vor sozialen Einrichtungen oder in Kindertagesstätten. Dreyer: „Fastnacht hat sich schon oft neu erfunden und auf schwierige Zeiten eingestellt.“

Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), zugleich Vorsitzender des rheinland-pfälzischen Städtetags, sagte, es sei klar, dass am 11.11. auf dem Mainzer Schillerplatz nicht wie sonst tausende Menschen zusammenkommen könnten. Aber: „Eine Absperrung auf diesem Platz ist nichts neues.“ Die Frage sei nun, wie der Zugang geregelt werde. Dies werde in Absprache zwischen dem Veranstalter MCV und der Stadt geklärt.

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