Die Halterin der beschlagnahmten Pferde ist keine Unbekannte. Der heute in Carlsberg wohnenden Frau wurden im September schon in Saulheim 17 Hunde weggenommen.
RHEINHESSEN. Auf einem Hof in Carlsberg hat das Veterinäramt des Kreises Bad Dürkheim 29 Pferde beschlagnahmt. Diese waren zuvor sechs Mal ausgerissen und sind zum Teil auf die Landstraße gelaufen. Vor der Beschlagnahmung wurde die Haltung der Tiere bereits mehrfach kontrolliert. Die Halterin der Tiere hatte zuvor in Rheinhessen gewohnt. Dort wurden im vergangenen Jahr 17 Hunde beschlagnahmt. Bei dem aktuellen Fall in der Pfalz sind die Tiere nach Angaben der Kreisverwaltung unzureichend mit Futter und Wasser versorgt worden. Zäune und Unterstände seien marode gewesen und in den Unterständen und Boxen sei nicht richtig ausgemistet worden. Darüber hatte der SWR zuerst berichtet.
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz
Bei der Razzia in Carlsberg wurden nach Informationen der Rheinpfalz zudem weitere Tiere aufgrund mangelhafter Haltungszustände beschlagnahmt. Dabei handele es sich um zwei Schweine, vier Kaninchen und sieben Meerschweinchen.
Bevor die 31-Jährige nach Carlsberg zog, wohnte sie in Saulheim (Kreis Alzey-Worms). Dort wurden ihr im September Hunde aufgrund „unzumutbarer Haltungsbedingungen“ entzogen. Dies geht aus der Wegnahmebestätigung des Veterinäramtes hervor, die dieser Zeitung vorliegt. Die Staatsanwaltschaft Mainz ermittelt aktuell wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Wer gegen dieses verstößt und einem „Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt“, dem drohen eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe.
Tierhalterin besaß 17 Hunde und 29 Pferde gleichzeitig
Die Hunde wurden seinerzeit in verschiedenen Tierheimen untergebracht. Ein Teil der Tiere ist vermittelt worden, heißt es auf Anfrage dieser Zeitung aus der Kreisverwaltung Alzey-Worms.
Neben den 17 Hunden besaß die Tierhalterin damals zudem 29 Pferde, von denen sie 15 in Sörgenloch (Kreis Mainz-Bingen) und 14 in Eppelsheim (Kreis Alzey-Worms) untergebracht hatte. Die Haltung wurde mehrfach aufgrund vielfacher Beschwerden von Anwohnern durch die zuständigen Veterinärämter kontrolliert.