Neuer Ausbildungsberuf für virtuelles Gestalten

Neuer Ausbildungsberuf für virtuelles Gestalten
© Andrea Warnecke/dpa-tmn

Virtuelle Anwendungen bestimmen immer mehr unseren Alltag. Dafür wurde nun ein neues Berufsbild geschaffen. Doch wie entstehen neue Ausbildungsordnungen eigentlich?

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Bonn (dpa/tmn) - . Die Arbeitswelt wandelt sich - und mit ihr auch die Anforderungen an Fachkräfte. Dabei entstehen regelmäßig neue Ausbildungsberufe. Ganz vorne dabei: IT-Berufe. In diesem Jahr kommt der Beruf „Gestalter oder Gestalterin für immersive Medien“ dazu. Wer eine Ausbildung sucht und Interesse an virtuellen Welten hat, ist hier richtig. Drei Jahre dauert die neu geschaffene duale Ausbildung laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Immersiv - das kommt von dem Begriff Immersion, was so viel wie „eintauchen“ bedeutet. In diesem Fall also ein Eintauchen mithilfe von Medien in eine interaktive Welt, zum Beispiel per Virtual Reality.

Die künftigen Gestalterinnen und Gestalter immersiver Medien lernen in der Ausbildung virtuelle Welten zu erschaffen. Sie beraten Kunden, modellieren 3D-Daten und erstellen Prototypen. Sie führen Bild- und Tonaufnahmen in realen und virtuellen Produktionen durch und gestalten Animationen und virtuelle Klangwelten. Einsatzbereiche gibt es zum Beispiel in Unternehmen mit virtuellen Produktionen, Fernsehanstalten, Werbeagenturen oder in der Games-Branche.

Nicht nur neu, auch aktualisiert

Wie entsteht so ein neuer Beruf? Die Idee kommt in der Regel aus der Praxis. Entwickelt wird ein neuer Beruf dann vom BIBB im Auftrag der Bundesregierung - und zwar gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern, also Arbeitgebern und Arbeitnehmern aus dem Berufsfeld. Für den schulischen Teil erstellt die Kultusministerkonferenz einen Rahmenlehrplan.

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Nicht immer entsteht gleich ein ganz neuer Beruf. Manchmal werden auch Ausbildungsberufe zusammengefasst oder modernisiert. Vier bis sechs Ausbildungsordnungen werden vom BIBB jährlich überarbeitet. 2023 sind bislang diese Berufe betroffen:

- Steuerfachangestellter und -angestellte

- Glasapparatebauer und -bauerin

- Mediengestalter und -gestalterin Digital und Print, Fachrichtungen Designkonzeption, Digitalmedien, Printmedien, Projektmanagement

- Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker und -mechanikerin, Fachrichtungen Caravan- und Reisemobiltechnik, Karosserie- und Fahrzeugbautechnik, Karosserieinstandhaltungstechnik

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- Verfahrensmechaniker und -mechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Fachrichtungen Bauteile, Compound- und Masterbatchherstellung, Faserverbundtechnologie, Formteile, Halbzeuge, Kunststofffenster, Mehrschichtkautschukteile.

Einen Überblick über Ausbildungsberufe, die in den vergangenen Jahren neu geschaffen oder aktualisiert wurden, gibt es auf der Webseite des BIBB.