So werden Eier wie gemalt

Selbst das Löchlein lässt sich verschönern
© Bernd Diekjobst/dpa-tmn

Klar, man kann Ostereier mit dem Pinsel verzieren. Aber mit einem Federkiel geht es besser. Wie das geht, erklärt eine Frau, die die sorbische Ostereierkunst beherrscht.

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Frankenberg/Köln (dpa/tmn) - . Meist tröstet man sich ja damit, dass selbst bemalte Ostereier so eine besondere Note haben, weil sie so perfekt unperfekt aussehen. Doch im Stillen denkt man: Das müsste doch auch besser gehen, oder? Das geht - mit einem Trick vom Profi.

Er kommt von Helene Herberg vom Sächsischen Landfrauenverband. Sie zeigt in Kursen, wie man mit Wachs und Federkiel unterschiedliche Muster geschickt aufs Ei bringt.

Dazu verrät sie, wie sie zu einem optimalen Arbeitsmittel kommt: „Ich halte bei Spaziergängen nach Taubenfedern Ausschau und sammle sie ein.“ Die Federkiele stutzt sie dann so weit herunter, dass am Ende nur noch ein paar Millimeter von der Feder übrig bleiben und gibt ihnen eine Form. „Das kann ein Rhombus, ein Dreieck oder eine v-förmige Gabelung sein“, erklärt die Landfrau aus Frankenberg.

Damit drückt sie ausgeblasenen Eiern, die am besten zuvor mit buntem Acryllack besprüht wurden, ihren Stempel auf. „Ich tunke den Federkiel in die Farbe und tupfe dann Kreise oder Bögen auf die Eier. Das ergibt schöne Blumenmuster. So gleichmäßig schafft das kein Pinsel“, sagt Herberg.

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So werden Wachsmalstifte flüssig gemacht

Stilecht nach sorbischer Tradition verwendet sie als Farbe geschmolzene Wachsmalblöcke. Um Stücke von Wachsmalstiften zu verflüssigen, nutzt sie die obere Schale von Duft- oder Aromalampen, die von unten mit einem Teelicht erhitzt wird. „Wichtig ist, dass die Wachsmalstifte einen hohen Bienenwachsanteil haben, da die Farbe sonst brüchig werden kann. Ist die Farbe dennoch zu fest, kann man zusätzlich Bienenwachs dazu mischen“, so Herbergs Tipp.

Um ein Ei von allen Seiten verzieren zu können, ohne es in der Hand zu halten, hat die DIY Academy in Köln noch einen Tipp parat: Einfach das zu bemalende Ei auf einen Schaschlikspieß piksen. Zum Trocknen wird der Spieß dann in ein Glas gestellt oder in Styropor oder Steckschaum gesteckt.

Nach dem Trocknen können die Aufhängefäden mit einem Stück Holz, etwa von einem Zahnstocher, verknotet werden. Es wird dann durch das Löchlein gesteckt und innen waagerecht verkeilt.

Zickzack-Formen
Mit Blumenmuster, Bauchbinden oder Zickzack-Formen lassen sich immer wieder neue Motive kreieren.
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Hübsches Blütenbild
Kreisförmig mit dem Federkiel getupft, ergeben die Muster ein hübsches Blütenbild.
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Mit Acryllack besprüht
Noch schönere Kontraste entstehen, wenn vor dem Tupfen das Ei mit Acryllack besprüht wurde.
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Mit flüssiger Wachsfarbe
Helene Herberg betupft mit flüssiger Wachsfarbe und Federkiel ein ausgeblasenes Ei.
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