Ob Infekte, Verletzungen oder psychische Erkrankungen. In diesen Städten und Kreisen sind die Menschen besonders lang krank.
Wiesbaden. Der Krankenstand in Hessen hat im vergangenen Jahr mit 6,1 Prozent einen Höchststand erreicht, im Jahr zuvor waren es noch 4,5 Prozent gewesen. Das zeigt eine Auswertung der Krankenkasse Barmer. Das entspricht durchschnittlich rund 22,3 krankheitsbedingten Fehltagen pro Versichertem in Hessen im Jahr 2022 (im Jahr zuvor: 16,6 Tage).
Dreimal so viele Fehltage wegen Erkältungen wie im Vorjahr
„Die Krankenstände in Hessen lagen im Jahr 2022 deutlich über dem Niveau der Vorjahre, auch im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie“, ordnet Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen, die Zahlen ein. „Die Hauptursache für die hohen Krankenstände im Jahr 2022 waren Atemwegserkrankungen, die im Vergleich zum Vorjahr zu fast dreimal so vielen Fehltagen in Hessen führten“, so Till. Einen leichten Anstieg gab es 2022 aber auch bei den psychischen Erkrankungen, wo der Wert im Vergleich zum Vorjahr von 3,7 auf 4 Prozent stieg.
Große Unterschiede bei den Fehlzeiten gibt es laut der Barmer-Analyse zwischen den verschiedenen Städten und Kreisen im Land. Die wenigsten Fehlzeiten kamen dabei im vergangenen Jahr in Frankfurt zusammen, wo Versicherte insgesamt durchschnittlich 17,7 Tage krankgeschrieben waren. Danach folgen der Hochtaunuskreis (17,8 Fehltage) und der Main-Taunus-Kreis (18,2). Aber auch Darmstadt (18,4) und Wiesbaden (20,1) kommen auf vergleichsweise geringe Werte, während die meisten Fehltage im Vogelsbergkreis (24,9) und Limburg-Weilburg (24,8) zusammenkamen.
Vor allem Krankentage durch Erkältungen schlugen im vergangenen Jahr zu Buche: In Kassel gab es hier mit durchschnittlich 6,0 Fehltagen pro Versichertem besonders viele Fehltage. Am wenigsten Fehltage wegen Schnupfen, Husten & Co. gab es hingegen in Frankfurt (3,9), im Main-Taunus-Kreis (4,0) und Darmstadt (4,0).
Bei den psychischen Erkrankungen wiederum wurden besonders viele Fehltage im Werra-Meißner-Kreis (5,3), in Limburg-Weilburg (4,9) und Marburg-Biedenkopf (4,5) gezählt. Besonders niedrige Werte haben hingegen erneut der Main-Taunus-Kreis (3,4), Darmstadt (3,5) und Frankfurt(3,5).
Auch beim Thema Verletzungen ist der Süden Hessens mit dem Main-Taunus-Kreis (1,5 Fehltage) und dem Hochtaunuskreis (1,5) besonders wenig betroffen, ebenso wie die Städte Frankfurt und Wiesbaden (beide 1,6). Deutlich mehr verletzungsbedingte Fehltage haben Versicherte im Odenwaldkreis oder dem Vogelsbergkreis (beide 2,7) einreichen müssen.