Hola, hola: Der neue Seat Leon hört aufs Wort

aus Im Auto Mobil

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Erstmals wird es den Leon von Seat auch als Plug-in-Hybrid geben. Foto: Seat
© Seat

Er ist, wie es bei Seat heißt, der Eckpfeiler des Unternehmens: der Leon. Jetzt feierte die vierte Generation des spanischen Golf-Bruders ihre Weltpremiere.

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. Ella, Ella, sang France Gall in ihrem Loblied über Ella Fitzgerald. Hola, hola (sprich: ola, ola) - phonetisch ähnlich klingt die Zauberformel, um das Spracherkennungssystem im neuen Seat Leon, der jetzt im spanischen Martorell seine Weltpremiere feierte, zu aktivieren. Die iberische VW-Tochter, schon immer bekannt dafür, nicht unbedingt den gleichen Weg wie die Konkurrenz zu gehen, verzichtet damit auf die Standardphrase anderer Hersteller, die auf ein „Hey“ oder "OK", gefolgt vom Firmennamen, setzen.

Mit „Hola, hola“ erschließt sich im neuen Leon eine gänzlich neue Welt der Spracherkennung, so wie man sie von interaktiven Geräten zuhause oder unterwegs inzwischen seit Jahren kennt. Vom Abruf der Routendaten für das Navi bis zur Suche nach der Lieblingsmusik im Netz reichen die Bandbreite der Optionen. Die Sprachbedienung ist, so versprechen es die Macher bei Seat, intelligent: Korrekturen und sogar früher gegebene Befehle werden bei der Verarbeitung der akustischen Eingabe berücksichtigt.

Konnektivität als Megatrend

Seat bestätigt mit dem Leon einen der Megatrends in der Automobilindustrie. Mindestens ebenso wichtig wie Leistungszahlen und Verbrauchswerte ist die Beantwortung der Frage, wie es der Neue mit der Konnektivität hält. Vielleicht sogar wichtiger. Denn der durchschnittliche Kunde bei Seats Kompaktem ist durchschnittlich zehn Jahre jünger als der Käufer eines Konkurrenzprodukts. Apps statt PS lautet das Motto. Seat stattet den Leon mit der Online Connectivity Unit (OCU) mit eingebauter SIM-Karte aus. Die Infotainment-Apps des SEAT Leon können so jederzeit aktualisiert und ergänzt werden; über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs hinweg können zudem neue digitale Produkte und Dienstleistungen eingespielt werden. Laut Seat ist der Leon „das erste umfassend digital vernetzte Fahrzeug der Marke“.

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Auch wenn Seats drei SUV-Produkte Tarraco, Arona und Ateca dem bisherigen Platzhirschen im Sortiment (der sich bislang 2,2 Millionen Mal verkaufte) das Leben schwer machen, ist die Bedeutung des Leon für die spanische VW-Tochter unvermindert groß. „Der Leon wird auch in Zukunft der Eckpfeiler des Unternehmens sein“, versprach der amtierende Seat-Chef Carsten Isensee. 1,1 Milliarden Euro seien in die Entwicklung und Fertigung der vierten Generation des Kompaktwagens investiert worden, sagte Isensee.

Als Limousine und als Kombi

Der „spanische Bruder des Golf“ wird in zwei Karosserievarianten auf den Markt kommen. Als fünftürige Limousine ist er 4,37 Meter (plus 8,6 Zentimeter gegenüber der Vorgängergeneration) lang, 1,80 Meter breit (minus1,6 Zentimeter) und 1,456 Meter hoch (minus 0,3 Zentimeter). Der Sportstourer genannte Kombi bringt es auf 4,64 Meter Länge (plus 9,3 Zentimeter), bei der Breite unterscheidet er sich gar nicht vom Fünftürer, bei der Höhe nur marginal. Beiden Karosserievarianten ist der um 5,0 Zentimeter verlängerte Radstand gemeinsam, der für mehr Platz im Innenraum sorgt. Beim Sportstourer steigt so das Laderaumvolumen um 30 auf 617 Liter. Bei den Motorisierungen setzt Seat auf Benzin-Aggregate (zwischen 66 kW/90 PS und 140 kW/190 PS), das in drei Leistungsstufen angebotene Diesel-Triebwerk (85 kW/115 PS, 110 kW/150 PS und 110 kW/150 PS) und die Erdgas-Variante (96 kW/130PS). Außerdem kündigen die Spanier einen Mildhybriden, eTSI genannt, an, der 81 kW/110 PS oder 110 kW/150 PS leistet. Einen größeren Schritt in Richtung e-Mobilität macht der Leon als Plug-in-Hybrid (Systemleistung 150 kW/204 PS) mit einer rein elektrischen Reichweite von etwa 60 Kilometern. Für alle genannten Motoren können noch keine endgültigen Verbrauchswerte genannt werden, da das Typgenehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist.

Billiger als der alte Leon? Wohl kaum

Eine weitere spannende Frage blieb bei der Weltpremiere in Martorell unbeantwortet: die nach dem Preis. Aktuell steht der Leon mit mindestens 22000 Euro in der Liste, billiger wird der Wagen, der nach dem Generationswechsel im April auf den Markt kommen soll, wohl eher nicht werden…