Stromer mit Spaßpotenzial

Gedacht für die Stadt, gemacht für die Stadt: die vollelektrische Version des Opel Corsa. Foto: Opel
© Opel

Bei der Fahrt in die elektrische Zukunft schiebt Opel jetzt den vollelektrischen Corsa-e auf die Pole Position und zeigt gleichzeitig, dass Elektromobilität auch in den...

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. Bei der Fahrt in die elektrische Zukunft schiebt Opel jetzt den vollelektrischen Corsa-e auf die Pole Position und zeigt gleichzeitig, dass Elektromobilität auch in den preiswerteren Regionen der Automobilität machbar ist.

Auf den ersten Blick verraten nur der fehlende Auspuff und die aerodynamisch optimierten Räder den Wechsel zum batterieelektrischen Antrieb, ansonsten unterscheidet sich die jüngste Generation nicht von den konventionell angetriebenen Varianten. Und auch der Innenraum ist typisch Corsa. Lediglich die digitalen Instrumente zeigen, dass hier kein Verbrenner für den Vortrieb sorgt. Nachdem der Startknopf gedrückt ist, passiert zunächst wie bei allen E-Mobilen nichts, bis der erste Tritt auf das rechte Pedal demonstriert, dass E-Mobile durchaus Spaßpotenzial haben. Vom ersten Moment an steht das maximale Drehmoment, im konkreten Fall 260 Newtonmeter, bereit und beschleunigt den Kleinwagen zügig in den Verkehr. Und an der Ampel zeigt der Corsa mit seiner Beschleunigung von Null auf 50 km/h in 2,8 Sekunden einigen vermeintlich potenteren Mitbewerbern die Rückleuchten.

Rekuperation verlängert die Reichweite

Freilich sollte man diese Überlegenheit nicht allzu oft demonstrieren, denn darunter leidet die Reichweite, die gemessen nach dem Messzyklus WLTP bei 337 Kilometern liegt. Abseits der wenig realistischen Laboratmosphäre dürfte dieser Wert je nach Fahrweise (also ohne rasante Ampelstarts) irgendwo zwischen 220 und 250 Kilometern liegen. Die Reichweite lässt sich durch den gezielten Einsatz der Rekuperationsmöglichkeiten beim Verzögern um den einen oder anderen Kilometer optimieren. Nach einer kurzen Eingewöhnung rollt der Corsa-e dann Energie zurückgewinnend langsam vor der roten Ampel aus.

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Als Antrieb wählten die Opel-Entwickler einen 136 PS (100 kW) starken Elektromotor, der den Fünfsitzer auf maximal 150 km/h beschleunigt. Den Strom liefert eine Batterie mit 50 kWh, die mittels Schnellladung in einer halben Stunde zu 80 Prozent befüllt werden kann. Der Energiespeicher wurde im Wagenboden platziert, was wiederum einen tieferen Schwerpunkt bedeutet und zum soliden Fahrverhalten beiträgt. Als Elektrofahrzeug gehört der Corsa-e dank der Feinarbeit der Ingenieure mit seinen knapp 1,5 Tonnen zu den Leichtgewichten.

Die Domäne des Corsa-e ist vor allem die Stadt, und hier zeigt er seine Stärken. Der gerade 4,06 Meter lange Kleinwagen mit einem überschaubaren Wendekreis von 10,74 Metern wieselt durch den Großstadtdschungel und schont die Nerven von Fahrer und Passagieren. Und wenn man will, kann man immer die durchaus dynamischen Fahrwerte ausspielen und auf Express schalten. Drei Fahreinstellungen, Eco (empfehlenswert), Normal und Sport stehen zur Wahl. Mehr Auto braucht man eigentlich nicht. Serienmäßig besitzt der Corsa-e einen einphasigen 7,4 kW starken Onboard-Lader. Von der Ausstattungsversion Edition an kann als Option ein dreiphasiges, elf kW starkes Pendant bestellt werden. Zusätzlich ist ein Schnellladeanschluss an Bord, mit dem entsprechende Ladesäulen mit bis zu 100 kW/500 V genutzt werden können. Für die Batterie gewährt Opel eine Garantie von acht Jahren oder 160 000 Kilometern.

Staatliche Förderung senkt den Preis massiv

Der Corsa-e kostet in der Basisversion Selection 29 900 Euro. Dank der staatlichen Förderung reduziert sich der Preis auf 23 300 Euro. Bereits in der Einstiegsvariante ist Opels Kleinster durchaus großzügig ausgestattet. Dazu gehören so angenehme Dinge wie eine Klimaautomatik, elektrische Parkbremse, ein schlüsselloses Startsystem und das mit Apple Carplay und Android Auto kompatible Multimediaradio mit einem sieben Zoll großen Farbbildschirm sowie ein volldigitales Cockpit.

Von Walther Wuttke