Städtereise Paris

Blick von der Sacré Cœur auf Paris. Foto: Christina Kolb

Elf Tipps für einen perfekten Wochenendtrip in die Hauptstadt Frankreichs.

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. 01 Die Schönste unter den Schönen

Die Brasserie Bofinger unweit des Place des Vosges und dem Place de la Bastille gilt als "die Schönste" der zahlreichen traditionellen Brasserien in Paris. 1864 von einem Elsässer eröffnet, gehört sie auch zu den ältesten. Inmitten der Belle-Epoque-Einrichtung sitzt man an langen Bänken unter der Glaskuppel. Wie in vielen Brasserien gibt es hier außer Meeresfrüchteplatten auch die typischen Gerichte wie Schweinsfüße, Sauerkrautplatten und als Nachspeise die berühmte "Ile flottante" oder die "Creme brulée". Eine Reservierung wird empfohlen.

Blick von der Sacré Cœur auf Paris.
Le mur des je t'aime.
Les Deux Magots.
Im Les Deux Magots gibt es Sahnetörtchen.
Brasserie Bofinger.
Eiffelturm bei Nacht.
Café de la Paix.
Bäckerei Poilane.
Galeries Lafayette.
Jardin du Luxembourg.
Musée d'Orsay.
Librairie Rieffel.
Café des 2 Moulins.
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02 Kunst im ehemaligen Bahnhof

Im ehemaligen Bahnhof von Orsay, der zur Weltausstellung im Jahr 1900 errichtet wurde, hat seit dem Umbau zum Museum in den 1970er-Jahren die Kunst des 19. Jahrhunderts und vor allem die Malerei des Impressionismus Station gemacht: Werke von Gauguin, Degas, Renoir oder Monet sind im oberen Stockwerk zu finden. Interessant ist auch die Architektur der 200 Meter langen und 35 Meter hohen Bahnhofshalle sowie das alte Glasdach und die Kassettendecke.

03 Stöbern in alten Schmökern

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Zahlreiche Antiquariate befinden sich in den Sträßchen zwischen dem Studentenviertel Quartier Latin und Saint-Germain. Eine sehr alte Bücherei, die Librairie Rieffel in der Rue de L'Odéon, eröffnete bereits 1909. Das älteste Werk, das in dem Laden steht, stammt aus dem 17. Jahrhundert. Zahlreiche historische Romane von französischen Schriftstellern wie Balzac, Stendhal, Zola oder Hugo, Bildbände oder alte Wörterbücher finden sich in den bis unter die Decke gereihten Regalen.

04 Laisser-faire wie die Literaten

Das Dreieck der nebeneinander liegenden Cafés Flore, Les Deux Magots und der Brasserie Lipp gegenüber war lange Zeit ein intellektuelles Zentrum. Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir haben im Café Deux Magots ihre philosophischen Werke zum Teil verfasst. Auch viele Künstler und Schriftsteller trafen sich ab 1885 bis in die 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts im Deux Magots. Heute wird hier einmal jährlich der "Deux-Magots-Literaturpreis" für herausragende französische Schriftsteller vergeben.

www.lesdeuxmagots.fr

05 Prominenz im Café de la Paix

Auf mit rotem Samt bezogenen Stühlen und Sofas nimmt man Platz im Café de la Paix, dem ältesten Café in Paris: Kaiserin Eugénie, die Gattin von Napoleon III., weihte es 1862 mit Musik und Jacques Offenbach als Dirigent ein. Die prunkvolle Innenausstattung mit Fresken aus der Epoche des zweiten Kaiserreichs stammt von Charles Garnier - die von ihm entworfene Opéra Garnier liegt gleich gegenüber. Prominenz zog das Café des la Paix schon immer an: War es einst Oscar Wilde, ging hier später Romy Schneider ein und aus. Das alles hat seinen Preis: Eine Cola kostet 8 Euro, der Kaffee 8,50 Euro.

06 Treffpunkt für Verliebte

Ein paar Schritte vom Sacré-Coeur und dem Place du Tertre entfernt, kann man weitere Sehenswürdigkeiten am Montmartre entdecken: Der Treffpunkt für Verliebte ist die vier Meter hohe und zehn Meter breite Mauer "Le mur des je t'aime", in der in mehr als 300 Sprachen "Ich liebe Dich" steht. Das Kunstwerk entstand im Jahr 2000 an der östlichen Fassade eines älteren Wohnhauses. Insgesamt 612 rechteckige, dunkelblau emaillierte Platten wurden dafür in 18 waagerechten Reihen übereinander angeordnet.

07 Shoppen im Luxustempel

Ein Abstecher in die "Galeries Lafayette" darf bei einem Paris-Aufenthalt nicht fehlen. Der prachtvolle Konsumtempel mit der Glaskuppel wurde zwischen 1906 und 1908 erbaut und später erweitert. Auf der 33 Meter hohen Jugendstil-Galeriehalle wurde eine 40 Meter hohe farbige Glaskuppel errichtet. Heute gibt es in dem Traditionshaus im Erdgeschoss eine riesige Parfümabteilung, in den oberen Abteilungen hochwertige Mode und Accessoires. Unbedingt sollte man die Panoramaterrasse in der 8. Etage besuchen. Von hier hat man einen gigantischen Ausblick über Paris, zum Eiffelturm, der Opéra Garnier oder Les Halles.

08 Eiffelturm - ein Muss

Der Eiffelturm ist das Wahrzeichen von Paris, 1889 zur Weltausstellung und Hundertjahrfeier der Französischen Revolution von Gustave Eiffel gebaut. Damals war die 324 Meter hohe "Dame de fer" (Dame aus Eisen) das höchste Gebäude der Welt. Mit knapp 10 000 Tonnen Stahl, 18 000 Einzelteilen und 2,5 Millionen Nieten ließ Eiffel den Turm in nur zwei Jahren zusammenbauen. Der "Tour Eiffel", der damals nur bei wenigen Leuten gut ankam, ist heute Anziehungspunkt Nummer eins der Weltstadt: Im Sommer wollen rund 35 000 Touristen pro Tag hochsteigen.

09 Brotgenuss der berühmten Bäckerei

Die runden Laibe mit dem eingeritzen "P" bestehen nur aus Mehl, Salz und Wasser. Doch für dieses schlichte Sauerteigbrot "Pain Poilâne" bilden sich mehrmals täglich große Schlangen vor dem eher unscheinbaren Laden der wohl berühmtesten Boulangerie Frankreichs in der Rue du Cherche-Midi im Quartier Saint-Germain-des-Près. 1932 gegründet, wird auch heute noch nach altem Rezept gebacken - so gut, dass das Brot weltweit und auch in zahlreichen deutschen Feinkost-Läden weggeht wie warme Semmeln.

10 Flanieren im Park

Der größte Park am linken Seineufer, der Jardin du Luxembourg, zieht nicht nur Studenten der nahe gelegenen Universität Sorbonne an: Bei schönem Wetter sind mittags fast alle grünen Metallstühle belegt. Man liest, verzehrt sein Baguette, Jogger drehen ihre Runden, unter der Blumenpracht an der Orangerie treffen sich die Schachspieler. Am Wasserbassin können Kinder Segelboote leihen, die Tennisplätze sind meist gut besucht. Der Park ist nach typisch französischer Gartenarchitektur gestaltet. Der Palais du Luxembourg wurde Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet und dient heute als Sitz des Senats sowie für Ausstellungen.

11 Eintauchen in Amélies Welt

Das "Café des 2 Moulins" in der Rue Lepic im Stadtteil Montmartre trägt seinen Namen von den nahe gelegenen historischen Windmühlen Moulin Rouge und Moulin de la Galette. International berühmt geworden ist die bereits um 1912 gegründete Brasserie spätestens seit dem Film "Die fabelhafte Welt der Amélie" im Jahr 2001, in dem Amélie Poulain (Audrey Tautou) dort als Kellnerin arbeitet. Heute erinnert ein riesengroßes Filmplakat im Inneren an die Dreharbeiten. Hier gibt es mittlerweile sogar ein "Amélie-Menü" mit der typischen Crème Brulée à la vanille.