Adler Mannheim feiern trotzdem

Die Enttäuschung über das Halbfinal-Aus gegen die Eisbären Berlin steht den Spielern der Adler Mannheim ins Gesicht geschrieben. Foto: dpa

Nach dem verpassten Finaleinzug gegen Eisbären Berlin sollen 1100 Liter Freigetränke die Abschlussfeier mit den Fans in der SAP-Arena versüßen. Was macht Trainer Bill Stewart?

Anzeige

MANNHEIM. (dpa/bore). Die DEL-Saison 2021/2022 ist für die Mannheimer Adler am Donnerstagabend zu Ende gegangen. Im entscheidenden fünften Spiel der Playoff-Halbfinalserie unterlag das Team von Trainer Bill Stewart bei Titelverteidiger Eisbären Berlin mit 0:3. Die Berliner stehen somit in den Endspielen um die deutsche Meisterschaft gegen den EHC München.

Die Enttäuschung über das Halbfinal-Aus gegen die Eisbären Berlin steht den Spielern der Adler Mannheim ins Gesicht geschrieben. Foto: dpa
Bill Stewart Foto: dpa

Ausgerechnet im vielleicht wichtigsten Spiel der Runde versagten die Mannheimer im Angriff. „Wir sind sehr enttäuscht, nach dieser stark umkämpften Serie nicht ins Finale gekommen zu sein“, erklärte Adler-Kapitän Denis Reul nach der Niederlage: „Wir haben in der Serie mit 0:2 zurückgelegen, ein Entscheidungsspiel erzwungen. Kleinigkeiten führten zu den Gegentoren, und wir haben keinen Weg gefunden, selbst zu treffen. Aber man kann uns keinen Vorwurf machen.“

An Torwart Felix Brückmann lag es nicht, dass der Mannheimer Traum, die Best-of-five-Serie nach einem 0:2-Rückstand doch noch zu gewinnen, platzte. „Unter dem Strich zieht Berlin nicht unverdient ins Finale ein“, sagte der Torhüter, der in Spiel fünf 23 Paraden und damit drei weniger als sein Gegenüber Mathias Niederberger hatte.

Anzeige

„Wir hatten unsere Chancen, aber die Berliner das Momentum. Die Eisbären haben auch diesmal wieder sehr gut gespielt und den Sieg in der Serie verdient“, befand Adler-Coach Bill Stewart, der klar machte: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Das war eine großartige Serie und Werbung für die DEL.“

Trotz der Niederlage wollen die Adler mit ihren Fans feiern, veranstalten an diesem Samstag (30.) ihren Saisonabschluss in die SAP-Arena ein. Einlass ist ab 17.30 Uhr, die gemeinsame Feier von Fans und Spielern soll um 18.30 Uhr beginnen und mit 1100 Liter Freigetränken versüßt werden.

Tore: 1:0 Wiederer (20:43), 2:0 Byron (45:15), 3:0 Byron (59:14). – Schiedsrichter: Rohatsch/Schrader (Lindau/Dorsten). – Zuschauer: 10 035. – Strafminuten: 8:8.

Wie in der Vorsaison werden die Adler mit dem Halbfinal-Aus nicht den Erwartungen gerecht. Ob ein früherer Trainerwechsel die Titelchance gesteigert hätte, ist spekulativ. Klar ist: Ein Coach muss her. Bill Stewart erfüllte im vergangenen Monat einen Kurzzeitjob. Der 64-Jährige sollte nur diese lange von internen Querelen geprägte Saison zu einem guten Ende bringen – überraschte am Donnerstag aber mit seinen Aussagen. „Bei mir ist das Trainer-Virus zurück“, war nur eine spannende Antwort des Kanadiers. Er selbst kann sich offenbar vorstellen, nicht wieder so weit entfernt vom DEL-Geschehen abzutauchen und schloss sogar nicht aus, dass er der nächste Chefcoach sei.

Wer aus Sicht der Club-Verantwortlichen in Zukunft beim achtmaligen deutschen Meister als Trainer den Weg zum nächsten Titel gestalten soll, ist offen. Der zwischenzeitlich gehandelte Bundestrainer Toni Söderholm ist keine Alternative mehr. Der Finne verlängerte seinen Vertrag beim Deutschen Eishockey-Bund. „Wir werden uns Zeit nehmen und mit vielen Coaches reden“, kündigte Manager Jan-Axel Alavaara an.

Anzeige

Stewart scheint bei den Spielern durchaus gut angekommen zu sein. Er könne sich vorstellen, dass Stewart auch in der nächsten Saison näher an die Mannschaft rücke, sagte Wolf. Auch der Mannheimer Luxuskader kann neue Impulse gebrauchen. Dass Nationalstürmer Stefan Loibl nach einer Saison in der schwedischen Liga wieder zurückkehren soll, ist nicht offiziell bestätigt, gilt aber als sicher.