Derbyniederlage gegen effiziente Huskies

aus Rote Teufel Bad Nauheim

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Jamie MacQueen (EC Kassel Huskies) entkommt Bad Nauheims Fabian Herrmann (links).  Foto: chuc
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Eishockey-Zweitligist EC Bad Nauheim verliert am Sonntagabend 1:3 vor 3000 Zuschauern.

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BAD NAUHEIM. Das erste Hessenderby in der neuen Saison der Deutschen Eishockey-Liga 2 verlor der EC Bad Nauheim am Sonntagabend gegen die Kassel Huskies mit 1:3.

Bad Nauheim - Kassel 1:3 (0:1, 0:1, 1:1). In der nach Corona-Gesichtspunkten ausverkauften Bad Nauheimer Eishalle erwiesen sich die Nordhessen als die effizientere Mannschaft, die mit ihrer 2:0-Führung nach zwei Dritteln den Grundstein zum Erfolg legte. "Wir haben zum Schluss nach dem 0:2 noch einmal alles probiert, doch es hat nicht mehr gereicht", meinte EC-Headcoach Harry Lange nach der Partie. Beide Teams gingen mit der entsprechenden Motivation in das prestigegeladene Derby. Die Roten Teufel waren gestärkt nach dem Auswärtssieg in Bayreuth, Kassel wollte sich für das peinliche 1:6 vom Freitag gegen die Frankfurter Löwen rehabilitieren. Von Beginn an dominierte der EC, auch weil Kassel gleich zwei Zeitstrafen zu verkraften hatte. Bad Nauheim konnte diese personelle Überlegenheit allerdings nicht nutzen. Ganz im Gegenteil kamen die Nordhessen in der 14. Minute durch Jake Weidner bei einer ihrer wenigen Möglichkeiten zur 1:0-Führung.

Ähnliches Bild dann im zweiten Spielabschnitt. Bad Nauheim drängte auf den Ausgleich, doch wieder waren die Gäste erfolgreich. Diesmal nutzte Corey Trivino seine Chance zum 2:0, mit dem die Seiten gewechselt wurden.

Im Schlussdrittel wurde es noch einmal spannend, als Tristan Keck in der 47. Minute unter dem Jubel der EC-Fans der Anschlusstreffer gelang. Nach einem langen Pass von Christoph Körner überlistete der Bad Nauheimer Kontingentspieler den Kasseler Keeper Gerald Kuhn. Mit zunehmender Spieldauer lief dem EC dann die Zeit weg. Zudem kassierte Fabian Herrmann noch eine Zeitstrafe, die die Roten Teufel aber gut überstanden. 63 Sekunden vor der Schlusssirene nahm EC-Trainer Harry Lange bei Überzahl seinen Keeper Felix Bick vom Eis, doch nach Bully-Gewinn beförderte Lois Spitzner die Scheibe ins verwaiste Bad Nauheimer Tor zum 3:1-Endstand für die Huskies. Torfolge: 0:1 (14.) Weidner, 0:2 (31.) Trivino, 1:2 (47.) Keck, 1:3 (60.) Spitzner - Zuschauer: 3000 - Strafminuten: Bad Nauheim 6, Kassel 8.

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Bayreuth Tigers - Bad Nauheim 1:2 (0:0, 0:2, 1:0). Eine erfolgreiche Auswärtspremiere gelang dem EC Bad Nauheim am Freitagabend in der Deutschen Eishockey-Liga 2 (wir berichteten). Vor 1130 Zuschauern feierten die Badestädter in ihrem ersten Saisonspiel vor fremdem Publikum einen 2:1 (0:0, 2:0, 0:1)-Erfolg bei den Bayreuth Tigers. "Wir haben defensiv insgesamt eine richtig gute Leistung gezeigt. Nach den zwei Toren im Mitteldrittel haben wir dann in den letzten zehn Minuten unseren knappen Vorsprung sehr gut verteidigt", lobte EC-Headcoach Harry Lange seine Abwehr und allen voran Torwart Felix Bick, der mit einigen starken Saves für die drei Bad Nauheimer Punkte im "Tigerkäfig" gesorgt hatte.

Kurios die Führung der Gäste in der 36. Minute, als ein Schussversuch von Tristan Keck so unglücklich von einem Bayreuther Abwehrspieler abprallte, dass Christoph Körner nur noch erfolgreich vollenden musste. Knapp zwei Minuten später passierte dem früheren Bad Nauheimer Dominik Meisinger ein folgenschwerer Fehler. Völlig unbedrängt in der eigenen Zone "spielte" er die Scheibe im Vorwärtsgang direkt zu Mick Köhler, der sich für dieses "Geschenk" bedankte und Timo Herden mit seinem Schuss in die linke untere Ecke keine Abwehrchance ließ.

Nach einer großen Strafe für EC-Spieler Jerry Pollastrone wegen unkorrektem Körpercheck setzten die Tigers im Schlussdrittel alles auf eine Karte. Erst gegen Luke Pither und dann gegen Ville Järveläinen musste Felix Bick in aller höchster Not klären, war wenig später dann aber doch geschlagen. Christian Kretschmann beförderte die Scheibe quasi im dritten Versuch über die Torlinie zum verdienten 1:2-Anschlusstreffer, der noch einmal neue Kräfte bei den Bayreuthern freisetzte. Eine hundertprozentige Einschussmöglichkeit für Tobias Meier war schließlich der letzte Aufreger vor dem Bad Nauheimer Tor, das von Felix Bick und seinen Vorderleuten in den letzten Minuten sehr souverän verteidigt wurde. "Wir waren in der Offensive nicht zwingend genug und haben unsere Alleingänge nicht genutzt", ärgerte sich hinterher Bayreuths Coach Petri Kujala. Torfolge: 0:1 (36.) Körner, 1:2 (38.) Mick Köhler, 1:2 (44.) Kretschmann - Zuschauer: 1130 - Strafminuten: Bayreuth 2, Bad Nauheim 4 + 5 (Pollastrone).