Hamills schießt Bad Nauheim mit Penalty ins Glück

Einstand nach Maß: Im zweiten Spiel für den EC Bad Nauheim trifft Neuzugang Louke Oakley im Derby gegen die Frankfurter Löwen doppelt. Foto: Chuc
BAD NAUHEIM - Was für ein irres Hessenderby mit Spannung und Dramatik haben sich gestern Abend der EC Bad Nauheim und die Frankfurter Löwen in der Deutschen Eishockey-Liga 2 geliefert. Am Ende musste das Penaltyschießen im mit 4445 Zuschauern ausverkauften Bad Nauheimer Eisstadion die Entscheidung bringen, nachdem die Begegnung nach regulärer Spielzeit und Verlängerung 4:4 (0:1, 2:3, 2:0) gestanden hatte. Erfolgsgarant im Penaltyschießen beim EC war Zach Hamill, der zweimal traf, während auf Frankfurter Seite nur David Skokan den EC-Keeper Felix Bick überwinden konnte.
Beide Teams begannen die Partie sofort mit Volldampf, wobei die Frankfurter gut auf Bad Nauheim eingestellt waren. Es ging zwar mit hohem Tempo hin und her, große Möglichkeiten aber konnten sich beide Teams zunächst nicht erspielen. Unglücklich dann der Rückstand für den EC. Eine tolle Kombination mit Mick Köhler beendete Adam Mitchell 24 Sekunden vor der Pause mit dem 1:0. War der erste Abschnitt noch ein Spiel mit "gebremsten Schaum" wurde es dann so richtig dramatisch. Der Frankfurter Neuzugang Skokan musste auf die Strafbank und in Unterzahl erzielte Eduard Lewandowski den zweiten Treffer für die Gäste. Lange konnten sie sich darüber aber nicht freuen, denn schon 23 Sekunden später nutzte Louke Oakley die noch vorhandene Überzahl zum 1:2. Mitten im Jubel der Fans folgte der Ausgleich durch Zach Hamill, nachdem der Frankfurter Mathieu Toussignant die Scheibe unglücklich verpasst hatte.
Bad Nauheim jetzt im Rausch, Frankfurt unter Druck. Dustin Sylvester und Denis Shevyrin vergaben hundertprozentige Chancen zur Führung und das sollte sich rächen. Eine umstrittene Zeitstrafe für Dustin Sylvester kippte die Begegnung wieder zu Gunsten der Frankfurter, die mit zwei Querpässen im Slot durch Tim Schüle das 3:2 markierten und nur 55 Sekunden danach durch Brett Breitkreuz nach feiner Einzelleistung auf 4:2 erhöhten.
Die schnellen Treffer der Löwen schockten den EC, der erst zu Beginn des Schlussdrittels durch eine Zeitstrafe für Skokan wieder ins Spiel fanden. Neuzugang Oakley nutzte die Überzahl zum Anschlusstreffer. Dann erneuter Jubel der EC-Fans über den vermeintlichen Ausgleich durch Mike Dalhuisen, doch dessen Treffer wurde wegen Torraum-Abseits aberkannt. Danach verteidigte Frankfurt seine Führung im Stile eines Topteams und sah schon wieder sichere Sieger aus, als Bad Nauheim zum Schluss alles auf eine Karte setzte. Felix Bick ging vom Eis und 22 Sekunden vor der Schlusssirene erzwang Zach Hamill mit seinem vielumjubelten 4:4 die Verlängerung, in der beiden Teams allerdings kein Treffer mehr gelang.