Nach Niederlage gegen Dresden reist EC Bad Nauheim heute ins Bayernland.
BAD NAUHEIM - "Wir können ja nicht jedes Spiel gewinnen", - das klang am Sonntagabend aus dem Mund von Bad Nauheims Eishockey-Trainer Christof Kreutzer fast wie eine Entschuldigung, nachdem zuvor ausgerechnet auf eigenem Eis gegen die Dresdner Eislöwen die Siegesserie durch die 2:3-Niederlage nach Verlängerung gerissen war. Nach zuletzt neun Siegen in zehn Spielen in der Deutschen Eishockey-Liga 2 und dem sensationellen Erfolg im Gipfeltreffen beim bislang so souveränen Tabellenführer Kassel Huskies am letzten Freitag überraschte natürlich der Fehltritt gegen die Elbstädter, zumal die im bisherigen Saisonverlauf selten für positive Schlagzeilen gesorgt hatten.
Das war am Sonntagabend im Colonel-Knight-Stadion dann ganz anders. Nach dem schnellen 0:2-Rückstand schüttelten sich die Eislöwen nur kurz, um in der Folge dem EC ernsthaft Paroli zu bieten. Sie gingen das Tempo der Bad Nauheimer mit, gestatteten den Gastgebern mit ihrem gnadenlosen Forechecking selten deren gefährliches Umschaltspiel zu praktizieren und wirkten in den Zweikämpfen giftig und kompromisslos. Nur mit der Chancenverwertung nahmen sie es nicht so genau, sonst wäre die Begegnung vermutlich nicht in die Overtime gegangen.
Am Ende musste EC-Trainer Christof Kreutzer seinem Gegenüber Rico Rossi zum verdienten Sieg gratulieren. Mehr noch schmerzte ihn allerdings der frühzeitige Ausfall von Kontingentspieler Tyler Fiddler, zumal bereits am heutigen Dienstag die DEL 2 mit dem eingeschobenen 22. Spieltag ihre Saison fortsetzt. Für den EC Bad Nauheim steht dabei um 19.30 Uhr das schwere Auswärtsspiel beim EC Bad Tölz auf dem Programm.
Die Tölzer, die vor der Runde ganz vollmundig die Playoff-Qualifikation propagierten, sind aktuell die "Mannschaft der Stunde" in der Deutschen Eishockey-Liga 2. Mit zuletzt neun Siegen in Folge haben sich die Schützlinge von Trainer Kevin Gaudet inzwischen nach schwächerem Start auf den Weg in Richtung Tabellenspitze gemacht. Mit dem 3:2-Overtime-Erfolg bei den Frankfurter Löwen am Sonntag verbesserten sich die Bayern in der Tabelle auf Platz vier und könnten heute mit einem Sieg sogar mit Bad Nauheim nach Punkten gleichziehen.
Die Siegesserie des bayrischen Traditionsvereins sorgt bei EC-Trainer Kreutzer allerdings für zusätzliche Motivation. "Wir wollen mit aller Macht versuchen, den Lauf des EC Bad Tölz zu stoppen", sagt Kreutzer, der aber mit Tyler Fiddler einen wichtigen Spieler ersetzen muss. Für ihn kehrt Kyle Gibbons als vierter Kontingentspieler in den Kader zurück. Über den Einsatz von Förderlizenzspieler Dani Bindels wird erst kurzfristig entschieden.