Trainer Steffen Hardt (l.) und Co Rico Landgraf (r.) mit den Neuzugängen des SSC Burg (v. l.): Fabian Losert, Jan Petruschke, Simon Valentin und Eray Yasin. Es fehlen: Timon Brück und Felix Kessler.
(Foto: Christian Pomoja)
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HERBORN - Die mit der Kreisoberliga-Meisterschaft und dem Pokaltriumph erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte ist für die Fußballer des SSC Burg vorbei. In der Gruppenliga will sich der Aufsteiger nun etablieren und eine gute Rolle spielen. Das gewachsene und eingespielte Gerüst des Doublesiegers wurde punktuell mit erfahrenen Kräften und jungen hungrigen Talenten verstärkt. Aber es gab in der Vorbereitung auch schon eine Hiobsbotschaft.
Vorbereitung
Seit rund vier Wochen befindet sich der SSC Burg in der Vorbereitung auf die neue Saison. „Ich bin keiner, der auf unnötige Waldläufe setzt. Die konditionelle Arbeit kann man auch ins Spiel mit und gegen den Ball integrieren. Wir arbeiten viel im taktischen Bereich, es gibt viele Spielformen, und wir wollen das in der Vergangenheit Erlernte verfeinern“, gibt Trainer Steffen Hardt Einblicke in die Trainingsarbeit des amtierenden Kreisoberliga-Meisters. Im ersten Testspiel zeigten sich seine Mannen bereits in guter Frühform. „Der SC Waldgirmes II ist mit einigen Spielern des erweiterten Hessenligakaders angetreten. Wir haben 3:4 verloren, aber sehr ordentlich gespielt“. Zwei Verletzungen trüben aber den guten SSC-Auftritt gegen den Verbandsligisten. In der letzten Minute des Tests zog sich Christian Horschitz eine schwere Knieverletzung zu, die sich mittlerweile als Kreuzbandriss herausstellte. Neuzugang Timon Brück wird nach seiner Außenbanddehnung im Knöchel einige Wochen zuschauen müssen.
Bei der Herborner Stadtmeisterschaft schickte der SSC die durch Erstmannschaftsspieler verstärkte Reserve ins Rennen und schied nach der Vorrunde nach zwei Remis und einer Niederlage aus. Torlos endete ein Test gegen den einstigen Kreisoberligarivalen SG Eschenburg am Sonntag. Seit Mittwoch präsentiert sich die erste Mannschaft bei der Burger Sportwoche, ehe der letzte Härtetest der Vorbereitung die Hardt-Schützlinge am kommenden Dienstag zum Neu-Verbandsligisten FC Cleeberg führt.
ZUGÄNGE UND ABGÄNGE
Zugänge: Fabian Losert (VfL Biedenkopf), Jan Petruschke (FSV Braunfels), Simon Valentin, Timon Brück (beide TuS Naunheim), Felix Kessler (VfB Aßlar), Eray Yasin (SSV Langenaubach), Robin Müller, Niklas Kilian (beide eigene Jugend).
Abgänge: Tim Nogossek (Laufbahn beendet).
Zu- und Abgänge
Burgs Transferbilanz kann sich sehen lassen. Bis auf Tim Nogossek, der seine Laufbahn aus gesundheitlichen Gründen beendete, hat niemand die Hardt-Elf verlassen. Das gewachsene Mannschaftsgefüge verstärken gruppenligaerfahrene Kicker und junge hungrige Talente. Vom neuen Ligakonkurrenten FSV Braunfels wechselt der langjährige Aartaler Torjäger Jan Petruschke nach Herborn. Zwei „Linke“ kommen derweil vom TuS Naunheim. Simon Valentin fühlt sich im zentralen Mittelfeld am wohlsten und „ist ein richtig guter Kicker“, so Hardt. Gleiches gilt für den flexibel einsetzbaren Brück, der durch seine Dynamik besticht. „Beide sind Linksfüße. Dieses Element fehlte in der Mannschaft bislang“, weiß Hardt. Die Riege der jungen Torhüter komplettiert Fabian Losert, der bereits 37 Gruppenligaeinsätze zwischen den Pfosten des VfL Biedenkopf sammelte. Dem technisch versierten 18-jährigen Mittelfeldakteur Felix Kessler, der vom VfB-Aßlar kam, attestierte Hardt „richtig gute Anlagen“. Ähnliches gilt für den vom SSV Langenaubach gekommenen Eray Yasin. Robin Müller und Niklas Kilian kommen aus der eigenen Jugend und sollen an den Seniorenkader herangeführt werden. Als interne Neuzugänge können auch die zuletzt verletzten Constantin Becker, Christian Hermann und Yannick Hardt angesehen werden, die sich momentan im Aufbautraining befinden oder teilweise schon Testspiele absolvierten. Neu dabei ist auch der Ex-Oberligaspieler und DDR-Juniorenauswahlkicker Rico Landgraf, mit dem Hardt bereits die A-Junioren betreut und der nun als Co den Trainerstab des Gruppenligisten ergänzt.
Saisonziele
„Als Aufsteiger ist zunächst mal der Klassenerhalt das Ziel. In Zukunft wollen wir uns in der Gruppenliga etablieren“, sagt Hardt. Das Auftaktprogramm hat es durchaus in sich. Der SSC eröffnet die Saison am Freitag, 26. Juli, mit einem Heimspiel gegen die TSF Heuchelheim, die seit Jahren fester Bestandteil der Klasse sind und über eine Menge Erfahrung verfügen. Im Hessenpokal empfängt der SSC dann den Verbandsligisten FV Breidenbach (Mi., 31. Juli), ehe es in der Liga mit Auswärtsaufgaben weitergeht: Am Sonntag, 10. August, gastiert der SSC in Sarnau beim Aufsteiger aus der Kreisoberliga Nord, der SG Lahnfels. Nur drei Tage später gibt Burg beim Meisterschaftsanwärter TSV Steinbach II (Mi., 14. August) seine Visitenkarte ab.
Lage der Liga
„Wir haben keine Angst vor der Klasse. Es kann aber auch durchaus mal sein, dass wir in vier Wochen nur zwei Punkte holen. Darauf muss die Mannschaft, die in den vergangenen zwei Jahren ja fast alles gewonnen hat, gefasst sein“, warnt Hardt. Zwei „Nachbarn“ hält der Burger Trainer für die Topfavoriten auf den Aufstieg. „Der TSV Steinbach II gehört dazu und auch der TSV Bicken. Bicken hat Spieler aus der zweiten oder dritten kroatischen Liga geholt und das Gerüst der Mannschaft größtenteils gehalten“, lobt Hardt den Verbandsligaabsteiger. Dahinter reihen sich seiner Meinung nach einige etablierte Teams wie Wetter oder Schröck ein, während seine Burger Jungs mit dem Gros der Liga auf einer Wellenlänge liegen. „In den direkten Duellen wird es dort auf die Tagesform ankommen“, weiß Hardt.