Von wegen Knochenarbeit und Belastung: Für Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic sind die Qualifikationsspiele für die Europa-League als Vorbereitung für Pokal und Liga ein Segen.
Von Peppi Schmitt
Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic.
(Foto: dpa)
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FRANKFURT - Die Qualifikationsspiele für die Europa-League (EL) sind während der Saisonvorbereitung Knochenarbeit und ein Belastung für die Spieler der Frankfurter Eintracht. Sie können aber auch zu einem Segen werden. „Testspiele, die Pflichtspiele sind, können ein Vorteil sein“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic nach dem 5:0 in Vaduz mit Blick auf das Pokalspiel am Sonntag beim SV Waldhof Mannheim. Die Mannschaft sei sehr fokussiert, „ganz anders als im letzten Jahr.“ Da waren die Frankfurter als amtierender Pokalsieger in der ersten Runde beim Viertligisten SSV Ulm ausgeschieden, weil die Mannschaft noch nicht zusammengewachsen und einfach nicht gut vorbereitet ins Spiel gegangen war. Jetzt haben die drei absolvierten EL-Spiele die Sinne geschärft. „Die Pflichtspiele verschaffen uns Vorteile“, ist sich Trainer Adi Hütter sicher.
Zumal dann, wenn sie so leicht und locker von der Hand gehen wie jetzt in Vaduz und wenn die personellen Alternativen schon in der frühen Phase der Saison ziemlich üppig ausfallen. „Wir haben heute schon rotiert und auch am Sonntag wird eine andere Mannschaft spielen“, kündigte der Frankfurter Trainer an. Man dürfe die Rotation zwar „nicht übertreiben“, aber wegen der hohen Belastungen durch die erhofften viele Spielen seien personelle Alternativen wichtig. Und die hat der Eintracht-Coach nun. „Bei uns gibt es keine B-Elf“, sagt Mittelfeldspieler Gelson Fernandes selbstbewusst.
In Waldhof wird ziemlich sicher Kevin Trapp seinen ersten Auftritt haben, auch Sebastian Rode ist ein Kandidat für die Anfangself, auch wenn der Trainer mit ihm „vorsichtig“ umgehen will. Lucas Torró konnte sich in Vaduz schonen, genau wie Ante Rebic, der nach seiner Rückenverletzung immerhin mal wieder eine gute Viertelstunde auf dem Platz stand. „Er hat signalisiert, dass es geht“, sagte Hütter, „mal sehen, wie er es verkraftet hat.“ In jedem Fall sein Rebic eine Alternative.
Mit den ständigen Fragen nach der Zukunft vom letzten übrig gebliebenen „Büffel“ geht Hütter ganz gelassen um. Seit Donnerstag kann der kroatische Vizeweltmeister zumindest nicht mehr nach England wechseln, dort hat die Transferliste geschlossen. Italien aber ist noch lange offen, Rebics Zukunft dementsprechend auch. „Wir wollen ihn behalten, er ist ein guter Spieler“, lässt Boss Bobic alles offen, „im Hintergrund ist viel in Bewegung.“ Den Trainer stört das nicht besonders. „Ich warte, was auf dem Transfermarkt passiert, da bin ich relativ entspannt“, sagte Hütter, der weiß, dass wohl schon bis zum Bundesligaauftakt gegen Hoffenheim am Sonntag nächster Woche eine weiterer neuer Stürmer da sein wird. Sportchef Bobic hat die Planungen in den letzten Tagen weit vorangetrieben.
Hütter beschäftigt sich lieber mit dem Spiel in Mannheim. Den deutschen Drittligisten Waldhof schätzt er nämlich stärker ein als den Schweizer Zweitligisten Vaduz und dürfte damit nicht falsch liegen. „Sehr robust und zweikampfstark“ sei der Pokalgegner, „da müssen wir an unsere Leistungsgrenze gehen.“ Das sieht Boss Bobic genauso. „Jede Mannschaft tut sich in der ersten Pokalrunde schwer“, spricht er aus Erfahrung, „ich erwartete jedenfalls ein tolles Spiel in einer tollen Atmosphäre.“