Alles hängt vom Medizincheck ab

aus Eintracht Frankfurt

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Über Dortmund und Huddersfield nach Frankfurt? Erik Durm bringt auch Champions-League-Erfahrung mit. Foto: dpa

Die Eintracht holt einen Weltmeister. So könnte es heißen. Aber auch so: Eintracht Franfurt geht ins Risiko und holt einen verletzungsanfälligen Profi. Es geht um Erik Durm....

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FRANKFURT. Die Eintracht holt einen Weltmeister. So könnte es heißen. Aber auch so: Eintracht Franfurt geht ins Risiko und holt einen verletzungsanfälligen Profi. Es geht um Erik Durm. Der frühere Nationalspieler, einst bei Mainz 05 und bei Borussia Dortmund, zuletzt Huddersfield Town, wird bei den Hessen einen Vertrag erhalten. Voraussetzung ist, dass er den Medizincheck erfolgreich besteht.

Beim 27 Jahre alten Durm ist das mehr als nur ein Routinecheck, die Frankfurter Ärzte werden wegen der langen Verletzungshistorie des Spielers genau hinschauen. Durm hatte schon zwei Knieoperationen, dazu viele kleine und größere Verletzungen wie Bänderrisse, Hüftprobleme oder Zerrungen. In der letzten Saison hat er aber – das könnte entscheidend sein – 28 Spiele in der englischen Premiere-League bestritten. Nach dem Abstieg mit Huddersfield ist sein Vertrag in England ausgelaufen, Durm kann nun ablösefrei wechseln.

Sportlich passt der Spieler genau ins Anforderungsprofil der Eintracht, kann er doch rechter oder linker Verteidiger spielen, auf beiden Seiten auf gleich hohem Niveau. Er wäre also ein „Backup“ für Danny da Costa und Filip Kostic, die Eintracht würde quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der gesunde Durm verfügt über hohe Qualität, die ihn 2014 bis in die Nationalmannschaft gespült hat.

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Sieben Länderspiele, zwei Knieoperationen: Sieben Länderspiele hat er unter Bundestrainer Joachim Löw bestritten und hat beim Gewinn des WM-Titels in Brasilien dem Kader angehört. Auch wenn er nicht eingesetzt wurde, ist Erik Durm also offiziell Weltmeister. Alleine die vielen Verletzungen und die beiden Knie-Operationen zu Beginn der Spielzeiten 15/16 und 16/17 haben den ganz großen Durchbruch verhindert. Von 2013 bis 2018 ist er so nur auf insgesamt 64 Bundesligaspiele bei Borussia Dortmund gekommen.

Vorausgesetzt, er erfüllt die gesundheitlichen Voraussetzungen, wäre Durm die ideale Ergänzung für den Eintracht-Kader. Zum einen wegen der sportlichen Flexibilität, zum anderen aber auch wegen der überschaubaren Kosten. Er verfügt über internationale Erfahrung, hat 15 Mal in der Champions League gespielt und dreimal in der Europa League (EL), könnte der Eintracht also auch in Europa weiterhelfen. Nicht zuletzt ist er Deutscher, was die Eintracht näher an die Erfüllung der von der UEFA geforderten Quote heranbringen würde. Geplant ist, dass Erik Durm an diesem Mittwoch (15 Uhr) beim ersten öffentlichen Training dabei ist. Durm hatte offenbar auch ein Angebot vom FC Schalke 04 vorgelegen. Dort wollte ihn der neue Trainer David Wagner haben, der ihn 2018 schon nach Huddersfield gelotst hatte. Doch als ehemaliger Dortmunder wollte Durm wohl nicht nach Schalke und hat sich für die Eintracht entschieden.

Von Peppi Schmitt