Aber es wird schwer für Eintracht Frankfurt, den Rückstand zur TSG Hoffenheim aufzuholen.
FRANKFURT. Es wird schwer. Keine Frage. Zwei Spiele stehen in der Bundesliga noch aus und man müsste in der Tabelle ganze fünf Punkte auf die TSG Hoffenheim gutmachen. Das ist fast unmöglich. Der Traum von Europa wird aber fast schon traditionell in vielen Schlafzimmern mit Eintracht-Bettwäsche geträumt. So auch in diesen Tagen wieder. In dieser Spielzeit scheint er aber wohl eher zu platzen. Trotzdem muss die Eintracht alles und wirklich alles dafür tun, um diese zugegeben wankelmütige Saison vielleicht doch noch zu einem großen Erfolg zu machen. Natürlich wollen die Fans sehr gerne wieder Europa zu Gast im Waldstadion haben, um besondere Emotionen zu empfinden. Und die Spieler lieben es, ihr Können ganz Europa zu zeigen, um Ihre Karriere voranzutreiben. Was aber oft vergessen wird: Wenn die SGE es schafft, regelmäßig in Europa vertreten zu sein, ist es DIE und zwar die einzige Eintrittskarte in eine andere Welt. Internationale Erlöse fließen, die Zahl der weltweiten Fans steigt, die Bekanntheit des Vereins geht in wenigen Jahren durch die Decke und ganz andere Unternehmen wären an einem Engagement bei den Adlerträgern interessiert. Europa ist wie eine Flut, es wird alles im Verein auf ein anderes Level angehoben. Spieler, die sonst gehen würden, bleiben und andere Topspieler kommen nur wegen Europa. Stetig international vertreten zu sein, ist heutzutage die einzige Chance, den schweren Sprung von einem Bundesliga-Mittelklassewagen zu einem Liebhaber-Sportflitzer zu machen. Zugegeben, die Europa League ist nur der Anfang. Die großen Töpfe warten erst in der Champions League. Aber ganz ohne Europa ist es niemals möglich, den finalen Schritt aus dem Mittelmaß heraus zu machen. Zu groß ist die Zweiklassengesellschaft mittlerweile im Fußball.
Autor Marc Behrenbeck (38) ist Reporter beim TV-Sender Sky Sport News. Der Frankfurter berichtet hautnah von den Bundesliga-Fußballern der Eintracht.