Im VRM-Livetalk sprach der Trainer von Mainz 05 über die aktuelle sportliche Situation, Gelbe Karten, Belastungen für die Spieler - und seine eigenen Zukunftspläne.
MAINZ. Bo Svensson, Cheftrainer des FSV Mainz 05, war am Mittwochabend beim großen Live-Talk im VRM-Casino in Mainz zu Gast. Themen waren dabei unter anderem die derzeitige sportliche Situation seiner Mannschaft und die Stimmung im Kader (ein weiterer Bericht dazu folgt).
Svensson gab zudem ein klares Bekenntnis zu einem Verbleib beim Fußball-Bundesligisten. „Ich fühle mich sehr, sehr wohl in Mainz und weiß, dass die Aufgabe, die wir im Moment haben, sehr interessant ist“, sagte Svensson im Gespräch mit VRM-Reporter Tobias Goldbrunner. Er beendete zudem den von Goldbrunner angefangen Satz: „In der nächsten Saison bin ich Trainer in …“ ohne Zögern mit einem eindeutigen „Mainz“. Der 43-Jährige war vor wenigen Wochen mit dem englischen Club Brighton & Hove Albion in Verbindung gebracht worden. „Ich wurde aber von diesem Verein nicht kontaktiert“, stellte er klar. Und auch sonst habe er in seiner Amtszeit bisher keine Anfragen anderer Clubs erhalten, auch wenn sein Name nun in den Medien bei den Wolverhampton Wanderers genannt wurde. „Im Moment habe ich hier ohnehin viel Arbeit und bin gefragt, hier alles zu geben“, ist ein Wechsel für ihn auch kein Thema.
Zumal er in Mainz bewusst einen langfristigen Vertrag unterschrieben habe. Dieser läuft bis 2024. „Aber ich weiß auch, dass im Fußball Dinge sich schnell ändern können. Was passiert mit mir, wenn ich von den nächsten zehn Spielen keines gewinne? Halten sie dann immer noch zu mir? Diese Sachen sind aber nicht so wesentlich, weil es hypothetische Fragen sind. Denn man weiß im Fußball nie, wie sich Dinge entwickeln. Ich kann jedoch im Hier und Jetzt sehr gut sagen, dass ich mich sehr wohl fühle und es für mich sehr gut ist, die Herausforderungen zu meistern, auch wenn es, wie im Moment, einmal nicht sehr, sehr gut läuft.“
"Es ist eine Macho-Welt"
Im Gespräch kritisierte Svensson zudem die hohen Belastungen für Fußballprofis im Allgemeinen - zumal Nations League und die Winter-WM in Katar den ohnehin schon vollen Terminkalender für einige noch zusätzlich verdichtet haben. Hinzu kämen die Schnelllebigkeit des Geschäfts und die extrem große mediale Aufmerksamkeit. "Du bist immer körperlich an der Grenze und hast nie Ruhe", erklärte Svensson. Doch körperliche und psychische Probleme würden viele eher verschweigen. "Es ist eine Macho-Welt", erklärte der Däne und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass es künftigen Spieler-Generationen möglich sein würde, offener mit solchen Belastungen umzugehen.
Angesprochen auf den Trainer-Rekord von sieben Gelben Karten, die Svensson in der vergangenen Saison kassiert hatte, meinte der Mainzer Cheftrainer schmunzelnd, dass er hochgerechnet diese Saison wohl nur auf vier kommen werde. Die Vielzahl der Karten habe ihn aber schon beschäftigt. Gleichzeitig hätte er aber den Eindruck gehabt, dass das Thema irgendwann so stark in der Öffentlichkeit präsent war, dass manch ein Schiedsrichter ihn besonders kritisch sah.