Corona-Pandemie: Schon eine Saison ohne Zuschauer

aus Eintracht Frankfurt

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Sebastian Rode ist nach der Verletzungspause wieder fit und läuft gegen Bielefeld auf.  Foto: Jan Huebner/Pool

Auf Stimmung in den Stadien durch volle Ränge muss nicht nur die Eintracht wegen Corona seit langem verzichten. Gegen Bielefeld wird am Samstag ohne Barkok aber mit Rode gespielt.

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FRANKFURT. Ruck-Zuck, da waren es nur noch neunzehn. Vier Spieler hat die Frankfurter Eintracht in den letzten Tagen und Wochen verloren (David Abraham, Dominik Kohr, Bas Dost und nun per Leihe nach Mainz auch Danny da Costa), mit Ragnar Ache und Jetro Willems sind zwei weitere nach Verletzungen noch nicht wieder in bestem Zustand, zudem ist Aymen Barkok fürs nächste Spiel gesperrt. Damit ist der Kader der Eintracht vor dem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld (Samstag, 15.30 Uhr) arg geschrumpft. Den zwanzigsten Platz könnte einer der bislang überhaupt noch nicht berücksichtigten Nachwuchsspieler Yannick Brugger oder Lukas Fahrberger ergattern. An Quantität hat der Kader der Eintracht sicher verloren, an Qualität kaum, denn schließlich ist ja mit Luka Jovic auch ein Topstar hinzugekommen. „Aktuell kann es bei Sperren oder Verletzungen dünner werden, da darf nicht mehr viel passieren“, räumt Trainer Adi Hütter ein, „aber wir haben noch genügend Qualität.“ Er wolle darum auch nicht darauf drängen, einen weiteren Neuen zu holen. „Es sei denn, es schneit einer herein“, sagt der Eintracht-Coach.

Hütter ist mit seinem Kader „sehr zufrieden“, sieht die Eintracht auf allen Positionen „gut aufgestellt.“ Das Fehlen von Barkok wegen einer Gelbsperre wird in Bielefeld ausgeglichen durch die Rückkehr von Sebastian Rode nach Verletzung. „Seppl hat voll mittrainiert und ist dabei“, sagte Hütter in der offiziellen Spieltagspressekonferenz. Gut möglich, dass Rode gleich wieder in die Anfangself rutscht, um Makoto Hasebe eine kleine Verschnaufpause zu geben. Wie er den freien Platz in der Offensive besetzen will, daraus machte der Frankfurter Trainer ein kleines Geheimnis. Zum einen könnte er Daichi Kamada neben Amin Younes auf der „Doppelzehn“ aufstellen, zum anderen könnte er aber auch Luka Jovic als hängende Spitze neben André Silva bringen. „Beides ist ein Thema“, sagt er.

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Für die Eintracht hat sich diese Woche in Bezug auf die Belastungen schon angefühlt wie Europapokal. Am Dienstag war die Mannschaft nach Freiburg geflogen, vor und nach dem Spiel wurde im Breisgau übernachtet. Nach dem Rückflug am Donnerstag wurde leicht und locker trainiert. Am Freitag nach dem Abschlusstraining ging es dann mit dem Flugzeug schon wieder nach Ostwestfalen. „Wir sind das Reisen gewohnt“, will Hütter davon kein Aufhebens machen, „es ist ja für beide Mannschaften das dritte Spiel in sechs Tagen.“ Es werde auf der Bielefelder Alm darauf ankommen, dennoch in physisch guter Verfassung aufzutreten. Hütter: „Uns erwartet ein sehr, sehr intensives Bundesligaspiel, genau wie die Freiburger laufen auch die Bielefelder sehr viel.“ Übrigens ist es schon das 34.Spiel in Folge ohne volles Stadion, also eine komplette Saison. Solange hat die Pandemie auch die Bundesliga schon im Griff.

Sportvorstand Fredi Bobic hat den Kader zuletzt immer weiter ausgedünnt und als willkommenen Nebeneffekt auch das Konto entlastet. Am Freitag wurde nun der Wechsel von Danny da Costa (27) zum FSV Mainz 05 bekanntgegeben. Der Verteidiger folgte damit dem Kollegen Dominik Kohr vom Main an den Rhein nach. Da Costa hatte zuletzt hinter Erik Durm, Almamy Touré und Timothy Chandler nur noch die vierte Geige auf der rechten Außenbahn gespielt. Er wurde bis zum Saisonende ausgeliehen. „Zuletzt kam Danny nicht mehr regelmäßig zum Zug, sodass eine halbjährige Leihe eine kluge Lösung ist“, sagte Eintracht-Boss Bobic, „wir glauben, dass Danny in Mainz die besten Möglichkeiten hat, um wieder zu seiner alten Stärke zurückzufinden.“ Auch im privaten Bereich ist der Wechsel in die Nachbarschaft für Da Costa eine gute Lösung. Er kann weiter in Frankfurt wohnen und seine Ehefrau Sarah kann weiter in der Medienabteilung der Eintracht arbeiten.

Von Peppi Schmitt