Nach gerade mal sechs Trainingseinheiten und einem Freundschaftsspiel gibt es bei der Frankfurter Eintracht tatsächlich schon einen ersten klitzekleinen Gewinner der...
FRANKFURT. Nach gerade mal sechs Trainingseinheiten und einem Freundschaftsspiel gibt es bei der Frankfurter Eintracht tatsächlich schon einen ersten klitzekleinen Gewinner der Vorbereitung. Der Japaner Daichi Kamada, zurückgekehrt nach einjähriger Leihe nach Belgien zu VV St. Truiden, hat sich auf Anhieb in den Vordergrund gespielt. „Daichi werde ich weiter im Auge behalten“, sagte Trainer Adi Hütter, „man sieht den Unterschied zur vorigen Saison, er ist stabiler und selbstbewusster, hat ein ganz anderes Auftreten.“
Der 22 Jahre alte Offensivspieler ist in den vergangenen Tagen mit viel Selbstvertrauen aufgetreten, hat beim 14:0 in Bad Homburg zwei Tore erzielt und zwei weitere vorbereitet. Auch beim Training sind ihm viele positive Aktionen gelungen. An der Entwicklung Kamadas sei klar zu sehen, dass Ausleihgeschäfte durchaus positive Folgen zeigen können. „Er hat eine gute Saison gespielt, das hat ihm richtig gutgetan“, sagt der SGE-Trainer. Bei 24 Einsätzen in Belgien hat Kamada zwölf Tore erzielt.
Auch wegen Kamada sieht Hütter die Lage im Frankfurter Angriff nach dem Abgang von Luka Jovic zu Real Madrid sehr gelassen. Am Samstag ist nun auch Ante Rebic aus dem Urlaub zurückgekehrt und trat am Sonntag die Reise ins Trainingslager mit an. Rebic wird immer wieder mit Inter Mailand und Atletico Madrid in Verbindung gebracht, hat schon vor Wochen im Mannschaftskreis von seinem Abschied gesprochen. Ganz ähnlich aber war die Situation vor einem Jahr, als er als frischgebackener „Vizeweltmeister zurückgekommen war, an alle möglichen Klubs verkauft werden sollte, am Ende aber seinen Vertrag bei der Eintracht bis 2022 verlängert hat. „Jetzt ist er erstmal zurück“, sagt Hütter und kündigte ein zeitnahes „Vier-Augen-Gespräch“ an.
Hütter kann auch deshalb so gelassen sein, weil die Eintracht noch mindestens einen Schuss auf dem Transfermarkt frei hat. „Alle wollen, dass Seb Haller bleibt und bei Ante werden wir schauen, was passiert“, fasst der Coach zusammen, „wichtig ist, dass wir Ruhe bewahren und Geduld haben.“ Es sei intelligent, nicht gleich „alles zuzumachen, sondern sich eine Option offen zu lassen.“ Haller wiederholte nach dem ersten Training in Thun am Sonntagabend seine unverbindlichen Bekundungen pro Eintracht.
Im Tor hoffte Hütter, dass Kevin Trapp bald aus Paris zurückkehren kann, ein Zeitlimit gibt es dafür aber nicht. „Ob Kevin in Paris trainiert oder hier, das macht keinen Unterschied“, sagt der Frankfurter Trainer, „wenn er denn zurückkommt, könnte ich ihn ja gleich einsetzen“. Ähnliches gelte auch für Martin Hinteregger, der ja beim FC Augsburg seinen Dienst antreten muss. Auch bei ihm gibt es noch keine finanzielle Einigung für einen Transfer.
Von Peppi Schmitt