Eintracht Frankfurt startet am Donnerstag mit neuem Trainer in die Saison. Unterdessen gibt es noch keine Einigung mit RB Leipzig über einen Transfer von Torjäger André Silva.
FRANKFURT. Am Donnerstag beginnt Oliver Glasner seine Arbeit bei der Frankfurter Eintracht. Der neue Trainer wird seine neue Mannschaft um zehn Uhr das erste Mal auf dem Trainingsplatz begrüßen. Genauer gesagt: Ungefähr die Hälfte seiner neuen Mannschaft. Viele Nationalspieler haben noch Urlaub, jedem stehen drei Wochen nach dem letzten Länderspiel zu. Mit Frederik Rönnow (Dänemark) und Steven Zuber und Djibril Sow (beide Schweiz) sind nur noch drei Frankfurter Profis bei der Europameisterschaft im Einsatz. Alle anderen sind ausgeschieden.
Ob der Portugiese André Silva (25) noch einmal zurückkehren wird, ist sehr fraglich. Beim Frankfurter Torjäger (28 Saisontore) könnte sich ein Wechsel zu RB Leipzig anbahnen. Freilich: Eine Einigung über den Wechsel, wie von Bild berichtet, gibt es nach Informationen dieser Zeitung nicht. Weder zwischen Silva und dem möglichen neuen Arbeitgeber, schon gar nicht zwischen der Eintracht und Leipzig. Es wird noch fleißig ums Geld gefeilscht. Der Wechsel könnte auch noch platzen.
28 Millionen Euro für die Eintracht?
Eine große Rolle beim Poker spielt, dass den Beratere von Silva laut einer Vereinbarung nach dem Wechsel vom AC Mailand zur Eintracht vor zwei Jahren rund ein Viertel der Ablöse zustehen wird. Bei jenen 23 Millionen Euro, die die Eintracht aus Leipzig angeblich erhalten soll, sind die Zahlungen an die Berater bereits abgezogen. Dennoch ist die Summe nur eine Wunschvorstellung der Leipziger. Die Frankfurter verlangen deutlich mehr. Bei einer Ablöse von 40 Millionen Euro würde die Eintracht rund 30 erhalten, das käme den Vorstellungen schon näher. Wahrscheinlich wird man sich in den nächsten Wochen annähern, sodass für die Eintracht um die 28 Millionen Euro übrigbleiben. Und: Silva muss auch nach Leipzig wollen. Dazu hat er sich nicht abschließend geäußert.
Den Wunsch des neuen Frankfurter Sportvorstandes Markus Krösche und des neuen Trainers, Silva zu behalten, wird dagegen kaum in Erfüllung gehen. Immerhin: Klappt es mit einem Verkauf in absehbarer Zeit, würde dass auch der Eintracht helfen, die sich dann in Ruhe und mit gut gefülltem Konto, zur Silva-Ablöse kommen ja noch rund zehn Millionen Euro an Ablöse für Trainer Adi Hütter (Borussia Mönchengladbach) und Sportvorstand Fredi Bobic (Hertha BSC) hinzu, auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger machen.
Einen Nachfolger oder eine Ergänzung für Silva hat die Eintracht offenbar in Argentinien gefunden. Bei River Plate Buenos Aires spielt der 25 Jahre alte Kolumbianer Rafael Santos Borré, einst schon beim FC Villareal in Spanien unter Vertrag. Auf ihn hat Chefscout Ben Manga ein Auge geworfen. Borre hat in den vergangenen eineinhalb Jahren 30 Tore für River Plate erzielt. Bei der Eintracht soll er einen Vierjahresvertrag erhalten. Aktuell spielt der Kolumbianer bei der Copa America, am Sonntag im Viertelfinale gegen Uruguay an.
Die Kader beim ersten Training
Beim ersten Training werden neben Silva noch Steven Zuber, Djibril Sow, Frederik Rönnow, Kevin Trapp, Martin Hinteregger, Stefan Ilsanker, Daichi Kamada, Ajdin Hrustic und Ayman Barkok fehlen. Der Kader wird aufgefüllt durch die U 19-Spieler Nacho, Muhammed Damar, Jan Schröder, Antonio Foti, Dario Gebuhr und Luka Hyryläinen. Als Neuzugänge sind Diant Ramaj (1.FC Heidenheim), Christopher Lenz (Union Berlin) sowie Fabio Blanco (FC Valencia) und Ali Akman (Bursaspor) dabei, zudem die Rückkehrer Goncalo Paciencia, Dejan Joveljic, Rodrigo Zalazar und Danny da Costa.
Von Peppi Schmitt