Eintracht-Coach Hütter wird vor Derby gegen Mainz emotional

aus Eintracht Frankfurt

Thema folgen
Adi Hütter, der bis zum Saisonende Trainer von Eintracht Frankfurt ist. Archivfoto: dpa

Vor dem Derby gegen Mainz 05 erinnert sich Frankfurt-Trainer Adi Hütter an das verkorkste Saisonfinale 2019. Dieses Mal will er die Eintracht direkt in die Champions League führen.

Anzeige

FRANKFURT. Drei Spiele, drei Siege und die Frankfurter Eintracht würde in der kommenden Saison an der Champions-League teilnehmen. Das Nachbarschaftsduell mit dem FSV Mainz 05 macht am Sonntag (15.30 Uhr) den Anfang des dramatischen Endes. Seit Wochen wird von einer historischen Chance gesprochen, die sich den „Adlern“ bietet. Dabei ist es gar nicht so lange her, da waren die Frankfurter schon mal so nahe dran.

Vor gut zwei Jahren, im April 2019, lag die Eintracht drei Spieltage vor Schluss der Liga ebenfalls auf Rang vier, damals mit 54 Punkten drei Zähler vor Mönchengladbach und Leverkusen. Es folgten im Endspurt drei herbe Niederlagen in Leverkusen (1:6), gegen Mainz (0:2) und in München (1:5). Am Ende war die Eintracht noch auf Platz sieben zurückgefallen. Das immerhin kann diesmal nicht mehr passieren, mindestens Platz sechs ist sicher. „Wir haben jetzt eine völlig andere Ausgangsposition“, sagt Trainer Hütter, „damals hatten wir 14 internationale Spiele zusätzlich in den Beinen.“ Zudem waren die letzten Begegnungen eingebettet in die Europa-League-Halbfinals gegen den FC Chelsea. Hütter: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir diesmal die letzten drei Runden so gestalten, dass wir am Ende das ganz große Ziel erreichen.“

Anzeige

Eintracht zu Hause noch ungeschlagen

Die Mainzer hatten die Eintracht am 12. Mai 2019 mit einem Sieg in der Arena aus allen Träumen gerissen. Wiederholt sich jüngere Geschichte nur zwei Jahre später? „Wir wissen, dass Mainz eine tolle Rückrunde spielt, sie haben nur einen Punkt weniger geholt als wir“, sagt der Frankfurter Trainer, „aber es spricht auch vieles für uns.“ So ist die Eintracht als einzige Mannschaft neben den Bayern in dieser Saison zu Hause noch ungeschlagen und ist in der Rückrunde die beste Heimmannschaft. „Das gibt uns Mut und Selbstvertrauen“, sagt Hütter, „es ist wichtig, dass wir uns selbst vertrauen“. Dabei setzt der Frankfurter Trainer auf seine vielen erfahrenen Spieler, allen voran auf die „Anführer“ Nationaltorwart Kevin Trapp, Kapitän Makoto Hasebe und Abwehrchef Martin Hinteregger. „Die wissen, was sie zu tun haben“, sagt er.

23 Spieler stehen im erweiterten Kader fürs Spiel gegen die Mainzer, alleine Evan Ndicka wird wegen einer „Gelbsperre“ fehlen. Amin Younes, zuletzt wegen einer leichten Schambeinentzündung zur Behandlung in Belgien, sei wieder „hundertprozentig fit“ und einsatzfähig. Ob er den Nationalspieler allerdings von Beginn an einsetzen wird, ließ Hütter offen. Schließlich gibt es ja mit Luka Jovic einen nicht minder prominenten Kollegen, der auch auf seinen Einsatz brennt.

Anzeige

Die Auswahl wird letztlich davon abhängen, wie offensiv Hütter die Eintracht ins Spiel schickt. Es liege seiner Mannschaft nicht, abwartend zu spielen, sagt er. Die Eintracht wird also auf jeden Fall den Weg nach vorne suchen. „Die Mainzer sind unangenehm zu spielen, sie werden nie Ruhe geben“, erwartet er, „sie haben viel Stärken, aber es gibt auch ein paar Sachen, wo wir zupacken können.“ In die detaillierte Analyse des Gegners sind auch die beiden ausgeliehenen Profis Danny da Costa und Dominik Kohr mit eingeflossen. „Sie werden ihr Bestes geben, das gehört sich so als Profi“, sagt ihr ehemaliger Trainer, „grundsätzlich gilt, dass sie Mainz sehr geholfen haben in der Rückrunde.“

Hütter lebt in diesen Tagen vor, was er von seinen Spielern erwartet. Er ist fokussiert und konzentriert, er will das große Ziel unbedingt erreichen. „Ich habe dem Klub viel zu verdanken, wir haben unheimlich viele tolle Abende erlebt“, schwärmt er, „es ist ein außergewöhnlicher Verein mit außergewöhnlichen Fans. Ich möchte es bis zum Schluss wunderbar über die Bühne bringen.“

Von Peppi Schmitt