Frankfurts Trainer Adi Hütter wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr des Nationalkeepers aus Paris. Was wird aus Rönnow?
THUN. Drei Keeper der Eintracht haben am Montag mit Torwarttrainer Moppes Petz auf einem Nebenplatz gearbeitet. Das war dem allgemeinen Programm geschuldet. Doch auch sonst spielen die Torhüter (noch) eine Nebenrolle. Chefcoach Adi Hütter harrt der Dinge, die da kommen werden. In erster Linie wartet er auf Kevin Trapp. Der Stammtorwart hat die Eintracht wieder verlassen. Vorübergehend, wenn es nach allen Beteiligten geht. Trapp muss zurück zu Paris St. Germain, dort steht er noch bis 2020 unter Vertrag.
Doch die Zusammenarbeit mit der Eintracht soll so bald wie möglich wieder aufgenommen werden. Die Gespräche mit Paris laufen. Das neueste Gerücht, auch der FC Porto sei am deutschen Nationaltorwart interessiert, kann getrost vernachlässigt werden. Trapp will unbedingt zur Eintracht. Die braucht ihn dringend. Hinter ihm klafft eine große Lücke. Aktuell ist sie so groß, dass von Bundesliga- oder Europa-League-Tauglichkeit nicht wirklich gesprochen werden kann. Trainer Petz arbeitet mit Frederik Rönnow, der vor einem Jahr gewogen und für zu leicht befunden worden ist, mit Felix Wiedwald, der an Duisburg ausgeliehen war, nach dem Abstieg zurückgekehrt ist und nun wieder verliehen oder besser verkauft werden soll. Und mit Elias Bördner, Torwart aus der letztjährigen B-Jugend. Die eigentliche „Nummer drei“, Jan Zimmermann, fehlt im Trainingslager, weil seine Frau Nachwuchs erwartet. Zimmermann ist dennoch aktuell die einzige Konstante in den Planungen. Er wird an Bord bleiben und zwei anderen Keepern den Rücken freihalten. Das ist so besprochen und darum hat der 34-Jährige einen neuen Vertrag bis 2021 bekommen. Alles andere ist offen. Wiedwald (29) hat keine Perspektive, aber noch Vertrag. Rönnow (26) soll, so die Verantwortlichen, eine neue Chance bekommen, wenn der Trapp-Transfer nicht klappt. Das kann man glauben, muss man aber nicht. Denn mit Rönnow, Zimmermann und Wiedwald wird die Eintracht wohl kaum in die Saison gehen. Dieses Risiko wäre zu groß.
Es hängt also alles an Trapp (29). Dass der in Paris trainiert und nicht in Frankfurt, lässt den Trainer kalt. Am liebsten wäre es dem Eintracht-Coach, wenn es Sportchef Bobic gelänge, Trapp noch vor dem Europa-League-Spiel gegen Nis oder Tallin zu verpflichten. „Er hat ein ganzes Jahr hier gespielt, darum würde ich ihn wohl am nächsten Tag gleich ins Tor stellen“, sagt Hütter. Damit weiß auch Rönnow, woran er ist.
Eine weitere Saison auf der Bank will sich der Däne dann sicher nicht mehr antun. Der Trainer könnte sich das aber durchaus vorstellen. „Es kann ja sein, dass ein Spieler andere Ansprüche hat“, sagt Hütter. „Aber es gibt auch das Interesse des Vereins.“ Jeder Trainer sei grundsätzlich froh, wenn er zwei oder drei Klassetorhüter im Kader habe.
Von Peppi Schmitt