Mit einem 2:2-Unentschieden beendet Eintracht Frankfurt die Bundesliga-Saison. Vor dem Europa-League-Finale in Sevilla schickte Trainer Glasner seine erste Elf auf das Feld.
MAINZ. Versprechen eingelöst: Die Frankfurter Eintracht war beim letzten Bundesligaspiel der Saison weit entfernt davon, das Spiel „abzuschenken“ oder sich für das Finale gegen die Rangers zu schonen. Die Hessen erkämpften und erspielten sich vor 33.000 Zuschauern beim FSV Mainz 05 ein hochverdientes 2:2 (2:1). Marcus Ingvartsen traf zweimal für die Mainzer, Tuta und Rafael Borré schossen die Tore für die Eintracht, die gerüstet erscheint für das Europokalfinale am Mittwoch in Sevilla.
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Der Frankfurter Trainer hatte Wort gehalten. Er hatte tatsächlich die vermeintlich beste Elf aufs Feld geschickt. So wurde es zur Generalprobe fürs Finale. Übrigens: Die zukünftigen Mainzer waren nicht im Frankfurter Aufgebot. Danny da Costa wegen einer Verletzung, Aymen Barkok aus Leistungsgsründen. Bei den Mainzern gab es zwei Änderungen, dem letzten Spiel geschuldet. Im Tor stand die „Nummer zwei“ Finn Dahmen, rechter Verteidiger spielte in seinem letzten Spiel für die 05er Daniel Brosinski. Und Angreifer Onisiwo fehlte ganz.
Mainzer Führungstreffer weckte die Eintracht auf
Die Mainzer begannen wie die Feuerwehr, hatten sich offenbar vorgenommen, dem Europacupfinalisten mal so richtig einzuheizen. Und das gelang. Die Frankfurter fanden irgendwie keinen Zugriff. Bedenklich der Auftritt von Almamy Touré in der Anfangsphase, Johnny Burkardt hätte die Gastgeber schon in der 8.Minute in Führung bringen können, doch Kevin Trapp konnte noch abwehren. Zwei Minuten später aber doch das 1:0. In der Eintracht-Abwehr herrschte ein komplettes Durcheinander. Der Ball flipperte durch den Strafraum, ehe ihn Marcus Ingvartsen unter die Latte schoss.
Der Gegentreffer hatte einen „Hallo-Wach-Effekt“ für die Gäste. Danach kämpften sich die Frankfurter ins Spiel, wurden nach und nach gleichwertig und als 20 Minuten gespielt waren, hatte die Eintracht das Kommando übenommen. Der Ausgleich in der 26. Minute kam dann schon nicht mehr überraschend. Filip Kostic trat einen Freistoß hoch und präzise in den Strafaum. Rafael Borré stand völlig frei, sein Kopfball wurde von Dahmen noch abgewehrt, aber Tuta hatte aufgepasst und drückte das Spielgerät über die Linie.
Mainzer kommen stark aus der Kabine
Während der Mainzer Trainer Bo Svensson seiner Lieblingsbeschäftigung fröhnte und im Grunde bei jeder noch so banalen Entscheidung des Schiedsrichter-Gespanns Redebedarf mit dem vierten Offiziellen anmeldete, verlor seine Mannschaft nach und nach die Linie. Die Eintracht ihrerseits fand zu ihrem Spiel. Touré, Tuta und Ndicka hatten sich gefangen. Djibril Sow hätte in der 28.Minute schon einen zweiten Treffer erzielen können, scheiterte aber an Dahmen. In der 35. Minute aber gelang den Frankfurtern ein Angriff aus dem Premium-Sortiment. Ansgar Knauff hatte das Mittelfeld mit dem Ball am Fuß im Sprint überwunden und dann präzise in den Lauf von Borré gelegt. Der war alleine vor Dahmen und schob den Ball ins Eck zum 1:2. Das Spiel war nun wild. Knauff hätte eine weitere Torgelegenheit vorbereiten können, übersah jedoch den freistehenden Kostic. Und auf der Gegenseite fiel Anton Stach der Ball vor die Füße, doch der Neu-Nationalspieler schoss weit drüber.
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste begonnen hatte. Mit starken Mainzern. In der 48. Minute verfehlte Alexander Hack mit einem Kopfball das Tor nur um Zentimeter. In der 49.Minute der Ausgleich. Über die rechte Seite gelang den Gastgebern ein feiner Angriff, Stach setzte sich gegen Ndicka durch, die flache Hereingabe verwertete Ingvartsen im Duell mit Tuta zum 2:2. Danach wurde es erst richtig wild. Beide Teams ließen alle Fesseln fallen, spielten auf Sieg, Abwehr war nicht mehr gefragt, nur noch Sturm und Drang. Die Trainer taten ein Übriges und wechselten nach Herzenslust. In der 61. Minute Chancen für beide Teams. Erst eine sogenannte „100-prozentige“ für die Mainzer, im Gegenzug eine für die Frankfurter. Doch beide brachten den Ball nicht ins Tor.
Schrecksekunde für Eintracht Frankfurt
In der 66. Minute eine Schrecksekunde für die Eintracht. Ndicka blieb im Mittelfeld liegen, musste offensichtlich mit einer Knöchelverletzung ausgewechselt werden. Als Christopher Lenz für ihn kam, war das schon die fünfte Auswechslung der Frankfurter. Von einem Spielrhythmus konnte nun keine Rede mehr sein. In der 73. Minute die vermeintliche Führung für die 05er. Burkhardt profitierte von einem Missverständnis zwischen Hasebe und Trapp und drückte den Ball über die Linie. Der VAR schickte den Schiedsrichter an den Bildschirm, Martin Petersen entschied schließlich, den Treffer nicht anzuerkennen, weil der Frankfurter Torwart die Hand schon am Ball hatte.
Es war nun ein offenes Spiel mit viel Stimmung von den Rängen. Erstaunlicherweise spielte die Eintracht energischer Richtung Siegtreffer. Die Mainzer, die inzwischen auch fünfmal gewechselt hatten, verteidigten nur noch. Und hatten durch Stöger in der Nachspielzeit doch noch eine Chance. Der Ball kullerte um Zentimeter vorbei, es blieb beim Remis.
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Von Peppi Schmitt