Eintracht Frankfurt für Köln personell gut gerüstet

Sorgt für Wirbel im Angriff: der dänische Nationalspieler Jesper Lindström.

Vor dem wichtigen Auswärtsspiel in Köln gibt es gute Nachrichten von Jesper Lindström. Druck kommt für die Eintracht aber von anderer Seite. Trainer Glasner bleibt gelassen.

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Frankfurt. Am Donnerstag durften sich die Spieler der Frankfurter Eintracht erholen. Trainer Oliver Glasner hatte zwei Tage nach dem 4:2 gegen Darmstadt und drei Tage vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln (Sonntag, 17.30 Uhr) einen freien Tag spendiert. Am Freitag hat dann die direkte Vorbereitung auf die vermutlich höchst emotionale Partie in der Karnevalshochburg begonnen. „Die Jungs waren wach, agil und sehr fokussiert“, sagte der Trainer, der eine ausgesprochen „intensive Partie“ erwartet. Grund: Köln und Frankfurt gehören zu den lauf- und sprintstärksten Teams der Liga. „Die laufen gefühlt alles und jeden an. Wir müssen also Lösungen finden, um uns aus dem Druck zu befreien”, sagt der Eintracht-Coach, „aber dadurch eröffnen sich natürlich auch Räume.“ Die will die Eintracht mit ihren schnellen Spitzen nutzen. Und dies mit fast komplettem Personal. Jesper Lindström, der gegen Darmstadt noch mit muskulären Problemen gefehlt hatte, konnte ohne Einschränkungen trainieren. Alleine Junior Ebimbe steht noch einige Wochen nicht zur Verfügung. Damit steht Trainer Glasner wieder einmal vor der von ihm so günschten „Qual der Wahl“.

Beginnend im Angriff: Wieder Lindström oder doch weiter Rafael Borré? Der Kolumbianer hatte gegen Darmstadt den Kollegen optimal vertreten und einen Treffer erzielt. Dass Borrés Berater zur Unzeit über die Bild-Zeitung wieder einmal den Versuch gestartet hat, den Trainer unter Druck zu setzen („Wenn Rafael nicht öfter spielt, dann wird er hier nicht weitermachen“), wird Glasner nicht beeinflussen. „Ich nehme das zur Kenntnis, aber mein Puls geht da keinen einzigen Schlag in die Höhe“, antwortete der ganz kühl auf die Berater-Attacke, „entscheidend ist für mich, was die Spieler sagen“. Und vor allem, was die Spieler machen. Und Borré hat sich gerade in den letzten Wochen in jeder Beziehung vorbildlich verhalten.

Die Qual der Wahl im Mittelfeld

Die offene Frage fürs Mittelfeld: Nur zwei aus dem Trio Sebastian Rode, Djibril Sow und Daichi Kamada haben zu Beginn nur Platz im Team. Einiges deutet auf Sow und Kamada hin, um Kapitän Rode wieder einmal eine Pause zu gönnen. Auf der Außenbahn heißt die Qual der Wahl: Aurelio Buta oder Ansgar Knauff. Buta hatte zuletzt die Nase vorn, Tore erzielt und Tore vorbereitet. Doch Knauff ist immer eine Alternative. „Erst hat Ansgar erfolgreich gespielt, dann Junior Ebimbe, jetzt Aurelio Buta“, zählt der Trainer auf, „die Jungs haben sich alle in den Dienst der Mannschaft gestellt.“ Dies sei die große Stärke der Eintracht. Einschätzungen über das jeweilige Leistungsvermögen will Glasner nicht abgeben. Die Spieler „gegeneinander auszuspielen“ komme für ihn nicht in Frage. Klar ist: „Wir achten immer darauf wie sie miteinander harmonieren. Wir können auch nicht mit elf Spieler durch die Saison gehen, das schaffen wir nicht“. Soll heißen: alle werden gebraucht.

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Eine Frage hat der Eintracht-Coach vor dem Spiel in Köln ohne Umschweife klar und deutlich beantwortet: Evan Ndicka, gegen Darmstadt schwach und ausgewechselt, oder Hrvoje Smolcic, eingewechselt und besser? Glasner: „Ndicka spielt definitiv von Anfang an.” Damit sei für ihn dieses Thema erledigt. Der Frankfurter Trainer bleibt damit seiner konsequenten Linie treu, die auf einem großen Vertrauensverhältnis zu den Spielern beruht. „Wenn jemand gerade hingefallen ist, reiche ich ihm die Hand und helfe ihm auf“, wählt er das Bild des Trainers als Freund der Spieler, „seitdem ich hier bin, hat Evan die meisten Einsatzminuten, da ist ihm auch mal eine Phase zugestanden, wo er nicht am höchsten Level spielt.“ Einen Zusammenhang mit dem Flirt des Franzosen mit dem FC Barcelona sieht Glasner nicht. „Das spielt keine Rolle“, sagt er. Es sei Aufgabe der Mannschaft und des Trainerteams, Ndicka wieder auf sein „altes Niveau“ zu bringen.

Eintracht: Trapp – Tuta, Hasebe, Ndicka – Buta, Sow, Kamada, Max – Lindström, Götze – Muani.- Bank: Ramaj, Chandler, Smolcic, Lenz, Knauff, Jakic, Rode, Alario, Borré